Fachkräftemangel in der Pflege : Wie uns Pflegekräfte aus dem Ausland unterstützen können

  • -Aktualisiert am

©wavebreakmedia_,micro | Freepik.com

Deutschland sucht händeringend nach Pflegekräften. Erfahrene Vermittlungsagenturen unterstützen bei der Gewinnung internationaler Fachkräfte und tragen so zu mehr Handlungsspielraum und Entlastung in der Pflege bei.

Die Corona-Pandemie konkretisiert den ohnehin allgegenwärtigen Personalmangel in der Pflege: Mit mehr als 40.000 unbesetzten Stellen in der Alten- und Krankenpflege spitzt sich die Situation im Gesundheitswesen in den letzten Monaten spürbar zu. Obwohl die Unterstützung von internationalen Fachkräften Entlastung verspricht, werden die Rahmenbedingungen des Vermittlungsprozesses in Folge des Corona-Virus erschwert: Vor allem in der ersten Jahreshälfte hatten die ausländischen Pflegekräfte nur begrenzte Möglichkeiten, einzureisen.

Um die Rekrutierung trotz dieser Hindernisse möglichst reibungslos zu gestalten, leisten Vermittlungsagenturen sowohl auf deutscher Seite als auch im jeweiligen Herkunftsland einen bedeutsamen Beitrag, um die Pflegekräfte weiterhin sprachlich, fachlich und organisatorisch auf die Einreise und den Wohn- wie auch Berufsalltag in Deutschland vorzubereiten.

Wie bereiten sich internationale Fachkräfte auf die Pflege in Deutschland vor?

So sieht sich auch die Artigum GmbH, internationaler Personalvermittler in der Gesundheits- und Krankenpflege, in der Verantwortung: In eigenen Sprachschulen vor Ort lernen die Pflegekräfte in ihrem Herkunftsland Deutsch bis zu B2-Niveau. Parallel werden sie von eigenen Pflegedozenten auf die fachlichen Herausforderungen in Deutschland vorbereitet. Dabei richten sich Sprachlehrer und Pflegedozenten stets nach deutschem Standard und greifen auf deutsche Lehrmaterialien zurück. Um die Pflegekräfte auch während der Corona-Pandemie zu betreuen, setzt der Personalvermittler momentan auf virtuelle Klassenräume. In dieser Situation sind besonders Empathie und Sorgfalt wichtige Aspekte im Vorbereitungs- und Rekrutierungsprozesses: Gemeinsam über Ängste, Ideen und Hoffnungen zu sprechen zählt deshalb ebenfalls zur Vorbereitung auf den Berufsalltag in Deutschland. Auf diese Weise entstehen weder in sprachlicher und fachlicher Hinsicht noch auf zwischenmenschlicher Ebene Einschränkungen.

Welche Voraussetzungen müssen ausländische Fachkräfte erfüllen, um in der Pflege arbeiten zu können?

Während die sprachliche und fachliche Vorbereitung in den jeweiligen Herkunftsländern der Pflegekräfte stattfindet, kümmern sich langjährige und erfahrene Partner der Artigum GmbH auf deutscher Seite um alle organisatorischen Aspekte rund um die Einreise und die fachliche Anerkennung. Immerhin müssen im Rekrutierungsprozess wichtige organisatorische, behördliche und gesetzliche Bestimmungen berücksichtigt werden: Um in Deutschland die Anerkennung zur examinierten Fachkraft zu erhalten, müssen bestimmte berufliche Qualifikationen erfüllt sein. Die Einreise nach Deutschland kann also erst realisiert werden, wenn alle Voraussetzungen für das Visum und die Arbeitserlaubnis aufbereitet sind.

An dieser Stelle kommt es manchmal zu unvorhersehbaren Verzögerungen: Unterschiedliche Regularien und individuell festgelegte Bemessungsparameter, die sich von Bundesland zu Bundesland unterscheiden, können zu nicht eindeutig kalkulierbaren Wartezeiten führen. Ein weiterer Faktor stellen in diesem Kontext die Corona-Beschränkungen und die erschwerte Kommunikation mit den Botschaften dar.

„In Kooperation mit unseren Partnern in Deutschland begleiten wir den Anerkennungsprozess durch die Behörden und kümmern uns um alle notwendigen Unterlagen“, fasst Cristian Paraschiv, Geschäftsführer der Artigum GmbH, den weiteren Prozess der Fachkräftevermittlung zusammen. „Auf diese Weise ist es innerhalb von etwa 12 Monaten möglich, dass die anerkannte Fachkraft mit entsprechenden B2-Deutsch-Kenntnissen und abgeschlossener Kenntnisprüfung mit ihrer Tätigkeit in Deutschland beginnen kann.“

Sind sprachliche und kulturelle Unterschiede ein Problem für die Pflege in Deutschland?

Bei dem Versuch, unterschiedliche Nationalitäten und kulturelle Prägungen in einem Team zu vereinen, können einige Barrieren auftreten. Wichtig ist das Bewusstsein für einen wertschätzenden und verständnisvollen Umgang. Unabhängig von geografischem und kulturellen Hintergrund sollte es stets das Ziel sein, rücksichtsvoll miteinander umzugehen und die Individualität jedes Einzelnen als Stärke zu verstehen. Auf diese Weise können von Anfang an gute Voraussetzungen für ein soziales Miteinander geschaffen werden, das geprägt ist von Solidarität und Respekt. Das wirkt sich schließlich nicht nur auf die Stimmung innerhalb der Belegschaft, sondern auch auf den Umgang mit den Patienten aus.

Hilfreich kann es sein, sich im Vorfeld mit den geografischen, historischen, politischen und kulturellen Hintergründen der neuen Kollegen zu beschäftigen. Im Rahmen eines umfangreichen Vorbereitungskurses lernen die internationalen Fachkräfte ebenfalls Land und Leute kennen und setzen sich mit dem politischen System, den historischen Begebenheiten, gesellschaftlichen Normen und dem Berufsalltag in Deutschland auseinander.

So kann es gelingen, einander nicht völlig fremd zu sein. Im Vordergrund stehen stattdessen Menschlichkeit, wechselseitiges Verständnis und Interesse. Auf dieser Leitlinie beruht der gesamte Vermittlungsprozess: Missverständnisse und Angstgefühle können so von Anfang an minimiert werden – der Start ins deutsche Berufsleben fällt allen Beteiligten umso leichter.

Auch an dieser Stelle können erfahrene Fachkräftevermittlungen unterstützend tätig sein: So sieht auch die Artigum GmH das Bereitstellen persönlicher Ansprechpartner, das Angebot weiterführender Sprachkurse sowie eine Vielzahl individueller Integrationsmaßnahmen als wichtige Bestandteile für eine erfolgreiche Vermittlung an.