Den Rollstuhl lass ich stehen : Ein Seniorenzentrum bewegt sich
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Gemeinsame Aktivitäten fördern die Beweglichkeit und machen Spaß. Bild: LAFIM
Bewegungsangebote in Senioreneinrichtungen fördern nicht durch die Mobilität, sie steigern auch das Wohlbefinden sowie die Eigenständigkeit der Bewohner.
Eingezogen ist die 79 Jahre alte Dame im vergangenen Jahr mit einem Rollstuhl, sie war vollkommen auf Hilfe des Pflegepersonals angewiesen und konnte nur für kurze Zeit mit Hilfe stehen und sich ohne Hilfe nicht bewegen.
Heute steht ihr Rollstuhl in der Zimmerecke und sie benutzt ihren Rollator nur noch als Sicherheit, kann aber auch ohne ihn gehen, und benötigt die Hilfe des Pflegepersonals nicht mehr im Rahmen der Fortbewegung. Die Mobilität der Bewohner im Blick zu haben und ihre Bewegungsfähigkeit zu erhalten oder zu steigern, diesen Schwerpunkt hat sich eine Einrichtung des LAFIM im vergangenen Jahr gesetzt.
Sicherlich nimmt die Beweglichkeit im Alter ab, gesundheitliche Beschwerden und auch die Pflegebedürftigkeit nehmen zu. Dem entgegenzuwirken hat sich das Evangelische Seniorenzentrum „Haus Wilhelmsdorf“ zum Ziel gesetzt und ein attraktives Bewegungsprogramm für die Bewohner entwickelt. Das Seniorenzentrum verfügt über optimale Bedingungen, einen großen parkähnlichen Garten mit viel Rasenfläche und auch schattigen Plätzen zum Ausruhen und Entspannen.
Neue Outdoor Fitnessgeräte für gesellige Bewegungsübungen
Aus diesem Grund wurden für den Außenbereich des Seniorenzentrums spezielle Seniorensportgeräte erworben. Dies war aufgrund von anteiligen Spenden möglich. Die Sportgeräte bieten ein umfassendes Angebot, um gezielt zu trainieren und dem schleichenden Verlust der Mobilität im Alter entgegenzuwirken. Es ist eine gute Möglichkeit Aktivität, Geselligkeit und Natur miteinander zu verbinden. Zudem bereitet es den Bewohnern sehr viel Spaß und Freude und die Nachfrage nach sportlichen Aktivitäten wächst. Durch die speziellen Seniorengeräte wird die Beweglichkeit verbessert, der Kreislauf gestärkt und die Koordination sowie die Beweglichkeit gezielt gefördert. Außerdem wird das Sturzrisiko bei den Senioren durch die Verbesserung der Balance und Koordination reduziert.
Das neue Pflegestärkungsgesetz ermöglichte es mehr Betreuungskräfte einzustellen und die Beschäftigungs- und Bewegungsprogramme für die Bewohner auszuweiten und zu optimieren. Im „Haus Wilhelmsdorf“ können Bewohner regelmäßig aus einer Vielzahl von Angeboten wählen. Dazu zählen unter anderem:
Training an den Seniorensportgeräten, Kraft und Balanceübungen mit verschiedenen Gewichten, Sitzgymnastik, kleine Kegelgruppen, Bewegungen zur Musik mit Tüchern und Bändern sowie Sitztänze mit musikalischer Begleitung und Gymnastik mit Therapiebändern und Bällen.
Dadurch ergibt sich eine spürbare Verbesserung beim Wohlbefinden, in der Eigenständigkeit und dem Selbstbewusstsein der Hausbewohner. Die Zusammensetzung der Sportgruppen richtet sich nach der Mobilität und den individuellen Fähigkeiten der Bewohner.
Bei Bewohnern mit kognitiven Einschränkungen wird neben körperlichen Übungen auch gezielt mit musikalischen Bewegungsübungen gearbeitet. Dadurch wird die Lust auf Aktivität angeregt und regelmäßig gefördert. Das Wiederholen von Bewegungsabläufen führt zu einem Automatismus und damit zu mehr Sicherheit und Kompetenz der Senioren.
Als Ergebnis der gemeinsamen Sportstunden entdecken viele Bewohner ihre Ressourcen wieder und haben wieder Lust sich zu bewegen. Die Senioren erkennen den gesundheitsfördernden Aspekt von Bewegung und Geselligkeit.
Deshalb konnte nicht nur bei der oben genannten Bewohnerin die Bewegungsfähigkeit durch spezielle Angebote der Einrichtung gesteigert werden, sondern die Mobilität vieler Bewohner erheblich verbessert werden, welches auf die Einführung des Bewegungsangebotes im ESZ „Haus Wilhelmsdorf“ zurückzuführen ist.