Vorsorgen für danach : Rechtzeitig für die letzte Reise vorsorgen – analog und digital
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Bestattungsvorsorge: mit einer Sorge weniger alt werden. Bild: contrastwerkstatt | Fotolia.com
Wer rechtzeitig für die eigene Bestattung vorsorgt, kann sich mit einer Sorge weniger den schönen Dingen des Lebens widmen. Hierbei hilft ein Bestattungsvorsorge-Vertrag.
Für viele ist es ein liebgewonnenes Ritual zum Wochenausklang: den Abend gemütlich mit einem Glas Wein oder Bier auf der Couch zu verbringen. Dabei werden oft Urlaubspläne geschmiedet, über das Mitbringsel zur nächsten Party bei Freunden beratschlagt oder Luftschlösser gebaut, was man alles mit dem ersehnten Lottogewinn anstellen könnte. Nur sehr selten drehen sich die Gespräche um die Vorstellungen und Wünsche für die eigene Beerdigung – warum eigentlich?
Das Leben hat so viel Schönes zu bieten, dass man die Gedanken über den eigenen Tod meist sehr lange von sich wegschiebt. Vielen ist es unangenehm, sich mit diesem sehr emotionalen Thema zu befassen. Es löst bei nicht wenigen Menschen ein beklemmendes Gefühl aus. Dabei kann es regelrecht befreiend sein zu wissen, alles für die eigene Beisetzung verfügt und finanziell abgesichert zu haben. Wenn die Angehörigen die Wünsche für die Feierlichkeiten und die Beerdigung kennen, fällt es ihnen in dieser meist emotional belastenden Lebenssituation oftmals leichter, Abschied zu nehmen. Denn sie wissen, es wird alles so umgesetzt, wie gewünscht. Vor allem aber können die Angehörigen im Trauerfall vor den finanziellen Belastungen geschützt werden. Und sie gewinnen dadurch mehr Zeit und Raum für die eigene Trauerarbeit.
Besser vorgesorgt
In einer Bestattungsvorsorge können alle Wünsche rund um die Bestattung individuell festgelegt werden. Wird eine schlichte oder feierliche Beisetzung im Sarg oder Urne, eine See- oder Baumbestattung gewünscht? Wer soll die Rede halten, welche Musik soll gespielt werden, wer wird zur Feier eingeladen? Welche Abmeldungen dürfen nicht vergessen werden? Auch die Gestaltung der Traueranzeigen sowie Danksagungskarten bis hin zur Grabgestaltung oder Grabpflege können in einem Bestattungsvorsorge-Vertrag festgeschrieben werden.
Der Abschluss eines Bestattungsvorsorge-Vertrages wird gerne mit einer Sterbegeld-Versicherung finanziell abgesichert. Der besondere Vorteil dieser Art der Absicherung ist, dass Angehörige mit der Bestattung ihrer Familienmitglieder oder Verwandten finanziell nicht belastet werden. Zudem wird dadurch auch eine angemessene Beerdigung sichergestellt, wenn keine Hinterbliebenen vorhanden sind. Ohne finanzielle Absicherung sind die Kosten von den Angehörigen beziehungsweise den Erben zu tragen. Die Beiträge können dabei als Einmalsumme oder als monatlicher Betrag eingezahlt werden. Etwaige Überschüsse aus der finanziellen Sicherung werden nach der Bestattung an die Erben oder zuvor bestimmte Berechtigte ausgezahlt.
Nicht in Stein gemeißelt
Während weder die Erben noch eine dritte Person berechtigt sind, die Festlegungen aus einem Bestattungsvorsorge-Vertrag zu verändern, kann man selbst die eigenen Wünsche jederzeit anpassen und konkretisieren. Denn die eigene Lebensweise und Einstellung kann sich im Lauf der Jahre verändern, zudem kommen zum Beispiel neue Bestattungsformen hinzu. Schon allein deshalb kann eine Vorsorge nicht in Stein gemeißelt sein.
Zwei Sachen sollte man beachten, damit eine Vorsorge nach dem Ableben auch wie geplant umgesetzt wird. Es sollten mehrere Arten der Bekanntgabe existieren. Empfohlen wird eine Vorsorgekarte, ähnlich einem Organspendeausweis, in der Nähe des Ausweises mit sich zu führen. Im Todesfall stehen dort alle relevanten Informationen sowie die Kontaktdaten des Bestatters, bei dem alles zur Vorsorge hinterlegt ist. Zudem ist es empfehlenswert, dass mindestens eine, besser aber mehrere Personen von der Vorsorge wissen und dann gegebenenfalls auch entsprechend darauf aufmerksam machen können: Angehörige, Freunde, Mitarbeiter des Pflege- oder Krankenhauspersonals oder ein Betreuer. Eine Vorsorge nutzt nichts, wenn niemand davon etwas weiß oder sie erst beim späteren Ausräumen der Wohnung im hintersten Regal in einem Ordner entdeckt wird. Einen Hinweis auf die gewünschten Bestattungsmodalitäten im Testament reicht allerdings oft nicht aus, da dieses meistens erst nach der Beisetzung eröffnet wird.
Bestatter des Vertrauens
Bestattungsvorsorge-Verträge werden üblicherweise beim Bestatter des Vertrauens abgeschlossen und sollten immer ein ausführliches Beratungsgespräch umfassen. Unterstützung finden Vorsorgeinteressierte beispielsweise bei der AHORN Gruppe, die in vielen Teilen Deutschlands mit rund 230 Filialen und mit verschiedenen lokalen Marken wie zum Beispiel Trauerhilfe Denk, GBG, Grieneisen oder ANTEA Bestattungen vertreten ist. Dabei steht der Auftraggeber mit seinen individuellen Bedürfnissen ganz im Mittelpunkt der Beratung. Zur Präsentation der unzähligen Bestattungsmöglichkeiten setzen die Berater vor Ort neben einer Auswahl an Särgen, Urnen und Ausstattungen auch moderne Technik ein. Über das iPad steht der gesamte Katalog an Bestattungswaren zur Verfügung. Zudem kann das Bild bei Bedarf auf einen modernen, großen Bildschirm übertragen werden.
Digitale Spuren
Der Einsatz modernster Technik ist auch beim digitalen Nachlass unabdingbar. Immer mehr Menschen nutzen das Internet und hinterlassen dort ihre Spuren, die nicht automatisch mit dem Ableben verwischen. Wenn Angehörige keine Passwortliste hinterlassen haben, kümmern sich die Bestatter der AHORN Gruppe auch darum. Durch einen Datenabgleich erfahren Hinterbliebene, wo noch Online-Konten oder Mitgliedschaften bestehen. Hierbei kann es sich um Verträge mit Gasversorgern handeln, aber auch um regelmäßige Beitragszahlungen für Buch-Clubs. Angehörige werden dann von den Bestattern dabei unterstützt, die Konten aufzulösen und so weitere Zahlungen oder gar Mahnkosten zu vermeiden.
Sich zu Lebzeiten Gedanken zur eigenen Bestattung zu machen, finanzielle Regelungen selbst zu treffen und alles in einer Bestattungsvorsorge festzulegen, hat viele Vorteile. Ein selbstbestimmter Abschied durch rechtzeitige Vorsorge schafft bei allen Beteiligten das gute Gefühl, sich mit einer Sorge weniger den schönen Dingen im Leben widmen zu können.