Mit vereinten Kräften : Versorgungsformen in der Pflege
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Zuhause ist’s am schönsten: Ein ambulanter Pflegedienst sorgt für die nötige Unterstützung in den eigenen vier Wänden. ©Freepik.com
Wer mit zunehmendem Alter Unterstützung im Alltag benötigt, dem bieten sich zum Umzug ins Pflegeheim auch verschiedene Alternativen.
Ob Wohnen mit Service, eine Senioren-Wohngemeinschaft, ambulante Pflege, Betreuung durch Ehrenamtliche, teilstationäre oder stationäre Pflege – es gibt zahlreiche Möglichkeiten, im Alter die nötige Unterstützung zu erhalten. Für eine optimale und bedarfsgerechte Versorgung lassen sich auch viele Leistungen miteinander kombinieren.
Oliver Illert ist Leiter des K&S Pflegecampus in Zwickau, unter dessen Dach eine Seniorenresidenz, ein ambulanter Pflegedienst, eine Tagespflege und Apartments fürs Wohnen mit Service sowie für studentisches Wohnen beherbergt sind. Er weiß um die individuellen Bedürfnisse und Anforderungen, die die Pflegebedürftigkeit mit sich bringt: „Es gibt viele Faktoren, die die Wahl der richtigen Versorgungsform beeinflussen. Entscheidend ist, was das Umfeld zuhause leisten kann und ob die eigenen vier Wände dafür geeignet sind.“
Die meisten Angehörigen möchten es ihren Lieben ermöglichen, in ihrem vertrauten Umfeld wohnen zu bleiben – knapp drei Viertel der rund 3,3 Millionen pflegebedürftigen Menschen in Deutschland werden zuhause versorgt. In neun von zehn Fällen stemmen Partner, Kinder oder Enkel die Pflege und Betreuung ganz allein ohne professionelle Hilfe. Doch wenn Überforderung droht oder die medizinischen und pflegerischen Anforderungen wachsen, ist es ratsam, hier auf Unterstützung zurückzugreifen.
„Trautes Heim, Glück allein“ – Pflege zuhause
Bei der häuslichen Pflege gibt es verschiedene Möglichkeiten für Angehörige, sich Hilfe zu holen. Ein ambulanter Dienst leistet beispielsweise Behandlungspflege. Das bedeutet, dass die Pflegekräfte pflegerische oder medizinische Maßnahmen durchführen, die vom Haus- oder Facharzt verordnet wurden. Im Rahmen der körperbezogenen Maßnahmen unterstützen sie die pflegebedürftige Person bei der Körperpflege, beim An- und Auskleiden sowie bei der Zubereitung und Aufnahme von Mahlzeiten. Auch bei der Haushaltsführung steht ein ambulanter Dienst zur Seite.
„Damit der Lebensabend so erfüllt wie möglich ist, dürfen Gesellschaft und Aktivitäten natürlich nicht fehlen. Pflegedienste bieten häufig auch Leistungen im Bereich der sozialen Betreuung an, das heißt, sie gehen mit den Senioren spazieren, trinken Kaffee und nehmen sich Zeit für Gespräche. Eine Alternative oder Ergänzung dazu stellt der Besuch einer Tagespflegeeinrichtung dar“, führt Oliver Illert aus und ergänzt: „Diese Variante ist besonders attraktiv, wenn pflegende Angehörige weiterhin ihrem Beruf nachgehen, aber ihre Lieben in sicherer Obhut wissen wollen.“ In der Tagespflege, die beliebig oft in der Woche besucht werden kann, stehen Geselligkeit und Aktivierung im Vordergrund. Die Gäste nehmen gemeinsam Mahlzeiten ein, betätigen sich körperlich, handwerklich oder geistig – haben aber auch die Gelegenheit, sich zurückzuziehen. Begleitet werden sie dabei von Pflegekräften, die nach Bedarf auch Behandlungspflege erbringen und den Senioren beim Essen, Ankleiden oder der Körperhygiene helfen.
Als Pendant dazu bieten einige Einrichtungen auch eine Nachtpflege an, die sich besonders für nachtaktive, beispielweise an Demenz erkrankte Gäste eignet.
„All inclusive“ – stationäre Pflege
Das Zuhause zu verlassen, ist kein leichter Schritt, kann jedoch oftmals die bessere Option sein: Es gibt keine Angehörigen, die die Pflege übernehmen, die Wohnung ist nicht barrierefrei und lässt sich nicht entsprechend umbauen oder der gesundheitliche Zustand lässt es nicht mehr zu, alleine zu leben. Doch gerade, wer auf Sicherheit und eine Rundum-Versorgung setzt, ist in einem Pflegeheim oder einer Seniorenresidenz gut aufgehoben. Hier sorgt das Pflege- und Betreuungspersonal 24 Stunden am Tag für das Wohlbefinden der Bewohner, Mahlzeiten sind inklusive und die hauswirtschaftliche Versorgung ist sichergestellt. Darüber hinaus sorgen Geselligkeit in der Gruppe sowie verschiedene Aktivitäten und ergotherapeutische Maßnahmen dafür, dass die Lebensqualität erhalten bleibt oder verbessert wird.
Alternative Wohnformen
Zunehmender Beliebtheit erfreuen sich Haus- und Wohngemeinschaften für Senioren, die ihren Alltag noch gut alleine gestalten können. Hier leben Menschen gleichen Alters zusammen, die sich gegenseitig unterstützen und je nach Bedarf einen ambulanten Pflegedienst oder eine so genannte Präsenzkraft in Anspruch nehmen. Oftmals gibt es diese Form auch speziell für demenzkranke Senioren, hier ist jedoch in der Regel eine permanente Betreuung vor Ort. Ein Zusammenleben aller Altersgruppen findet man in einem Mehrgenerationenhaus. Die Bewohner setzen darauf, füreinander da sein, und ihre Stärken und Fähigkeiten in die Gemeinschaft einzubringen.
Wer lieber alleine wohnen möchte, kann dies im barrierefreien Wohnen mit Service, auch bekannt als Betreutes Wohnen, tun. Zur Erleichterung der Lebensführung besteht die Möglichkeit, externe Assistenz- und Serviceangebote zu buchen.
Unter einem Dach
Auf dem K&S Pflegecampus wird eine Vielzahl an Versorgungsformen vereint. „Bei uns sind schöne Synergien entstanden – Mieter und Bewohner der Residenz treffen sich in der Cafeteria beim Essen, feiern gemeinsam oder nehmen an kulturellen Veranstaltungen teil“, berichtet Oliver Illert und fügt hinzu „Die Senioren schätzen es, wenn alles aus einer Hand kommt, und sie vertraute Ansprechpartner haben. Das würde beispielsweise auch den Umzug aus dem Wohnen mit Service in den stationären Bereich erleichtern, falls dieser nötig würde.“
Wünschen Sie weitere Informationen oder konkrete Angebote zu diesem Thema finden Sie diese auf der Homepage der K&S Gruppe.