Demenz : Was kann man für Angehörige tun?

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Demenz in Zahlen. Bild: Careship

Die Anzahl an Personen mit Demenz steigt an. Das ist so, weil wir im Durchschnitt älter werden. Alter ist das größte Demenz-Risiko, doch wir haben Einfluss.

Was ist Demenz?

  • – „Demenz“ ist ein Sammelbegriff für unterschiedliche Erkrankungen mit einer längerfristigen Störung verschiedener geistiger Leistungen
  • – Die meisten Betroffenen haben die Alzheimer-Krankheit
  • – Die Wahrscheinlichkeit an einer Demenz zu erkranken, steigt mit dem Alter an
  • – Die meisten erkrankten Personen sind über 80 Jahre alt und weiblich
  • – Das bekannteste Symptom der Demenz ist die Störung des Gedächtnisses
  • – Mit Fortschreiten der Erkrankung kann die selbstständige Lebensführung sehr stark eingeschränkt werden

Ist es nur eine Frage der Zeit, bis man dement wird?

Unter dem Begriff „Demenz“, werden verschiedene Krankheiten zusammengefasst, die mit einer längerfristigen Störung verschiedener geistiger Leistungen einhergehen. Demenz ist also vielmehr als Syndrom zu verstehen. Ein dementielles Syndrom wird fälschlicherweise oft als normale Begleiterscheinung des Alters verstanden. Das ist es nicht. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft fasst dies mit den Worten zusammen, dass ca. 10-20 Prozent aller Menschen von einer Demenz verschont blieben, auch wenn sie ein Alter von 100 Jahren erreichten.

Doch was genau ist Demenz?

Betroffene können Probleme haben sich zu erinnern, zu denken und sich zu orientieren. Das bezieht sich sowohl auf die räumliche als auch auf die zeitliche Orientierung. Wo bin ich, wann bin ich? Zunehmend schwieriger wird es außerdem, Denkinhalte miteinander zu verknüpfen. Wie hängen die Dinge zusammen? Welchen Einfluss haben meine Handlungen? Diese Einschränkungen führen im Verlauf der Erkrankung dazu, dass alltägliche Aktivitäten nicht mehr eigenständig ausgeführt werden können.

Am häufigsten verbreitet ist die Alzheimer-Krankheit. Ebenfalls stark verbreitet sind vaskuläre Demenzen. Bei einer vaskulären Demenz sterben in Folge von Durchblutungsstörungen im Gehirn Nervenzellen ab. Die Alzheimer-Krankheit ist hingegen davon gekennzeichnet, dass es zu typischen Ablagerungen im Gehirn kommt. Alzheimer und Demenz werden im Volksmund häufig synonym verwendet. Das ist nicht ganz korrekt. Denn: Bei der Alzheimer-Krankheit handelt es sich nur um eine Form der Demenz.

Wie viele Menschen in Deutschland haben Demenz?

Derzeit haben ca. 1,6 Millionen Menschen in Deutschland eine Demenz. Das ist fast so viel, wie alle Einwohner Hamburgs. Da die Wahrscheinlichkeit an einer Demenz zu erkranken mit zunehmendem Alter wächst, bringt der demografische Wandel auch mehr Menschen mit Demenz mit sich. Jedoch: Demenz ist nicht immer ein Syndrom der Greise. Auch die Zahl derer, die in relativ jungen Jahren eine Demenz entwickeln, ist beachtlich. So gibt es in Deutschland jährlich um die 6.000 Neuerkrankungen bei unter 65-Jährigen. Hierbei wird von “early-onset” Demenzen gesprochen. Das bringt mit Blick auf unsere Pflege-Systeme ganz besondere Herausforderungen mit sich. Stellen Sie sich vor, Sie wären in Ihrem Pflegeheim die einzige Person unter 80, ja ggf. sogar 30 Jahre jünger als alle anderen.

Woher weiß ich, dass es wirklich Demenz ist?

Die auftretenden Symptome sind abhängig davon, welche Region des Gehirns betroffen ist und wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist. Störungen des Gedächtnisses sind das wesentliche Kennzeichen demenzieller Erkrankungen. Zudem können die Orientierung, die Merkfähigkeit und die Konzentration gestört sein. Hinzu kommen ggf. Störungen der Sprache (die sogenannte “Aphasie”) oder Störungen in der Ausführung willkürlicher und zielgerichteter Handlungen (die sogenannte “Apraxie”). „Herausfordernde Verhaltensweisen“ wie Rufen, Umherwandern oder unangemessenes Entkleiden, können zunehmen, wenn die Demenz fortschreitet

Was kann ich tun?

Es gibt viele Dinge, die bewirken können, dass eine Demenz später oder gar nicht im Lebenslauf eintritt. Eine Garantie gibt es allerdings nicht. Zu den wichtigen vorbeugenden Faktoren gehören:

  • – körperliche Aktivität
  • – geistige Aktivität
  • – soziale Aktivität (Leidenschaftliche Debatten mit Freunden schlagen das immergleiche  Kreuzworträtsel um Längen.)
  • – eine allgemein gesunde Ernährungsweise
  • – das Behandeln bestehender Grunderkrankungen (z.B. Hochdruckerkrankungen)

Wenn es bereits eine Demenz-Diagnose gab:

  • – Ruhe bewahren (Demenzen haben einen langen Atem.)
  • – Stress und Unruhe vermeiden
  • – sich der Hilfe durch Dritte bewusst sein
  • – die veränderte Lebenssituation annehmen
  • – versuchen, durch die “Brille” des anderen zu sehen
  • – die Person mit Demenz in Alltagsabläufe einbeziehen
  • – Rahmen und Strukturen schaffen
  • – Diskussionen vermeiden
  • – vermeintliche Realitäten akzeptieren, darauf einlassen

Gut zu wissen: Früh gelernte Strukturen bleiben zunächst bestehen

Personen mit Demenz halten sich häufig an früh gelernten Dingen fest, haben noch lange Zugriff auf Strukturen, die über das Leben hinweg gefestigt wurden. Dies ist vor allem in frühen und mittleren Demenz-Stadien der Fall.

An wen kann ich mich wenden?

Kommt es zum Verdacht einer Demenz, ist in der Regel der Hausarzt der erste Ansprechpartner, wenn es darum geht eine Erklärung für die auftretenden Schwierigkeiten zu finden und weitere Schritte zur Diagnostik einzuleiten. Der Hausarzt wird zunächst untersuchen, ob die Demenz ggf. vorübergehend ist und ob z. B. Stoffwechsel-Störungen das befremdliche Befinden verursachen.

Weitere Anlaufstellen:

Unterstützungsangebote und Entlastung von Angehörigen

Es gibt auch viele Unterstützungsangebote für Menschen mit Demenz. Careship setzt sich als Anbieter von Unterstützungsangeboten für die Entlastung Pflegender und für die Unterstützung, Förderung und Unterhaltung Pflegebedürftiger ein. Lassen Sie sich zu Ihrer optimalen Alltags-Organisation beraten.

Für eine unverbindliche Beratung und Finanzierungsmöglichkeiten nutzen Sie die kostenlose Info- und Service-Hotline 0800 220128 06 (täglich von 8:00 – 18:00 Uhr) oder besuchen Sie die Website: www.careship.de