100 Lebensjahre : Ein Bremer Kunstprojekt

  • -Aktualisiert am

Die DKV-Residenz in der Contrescarpe Bremen ©DKV

Sie lebten in der Weimarer Republik, überlebten den Weltkrieg, erlebten das Wirtschaftswunder: In Deutschland sind rund 16.500 Menschen 100 Jahre oder älter.

Die DKV-Residenz in der Contrescarpe und Kapitel 8 – Evangelisches Informationszentrum Bremen – haben sich gemeinsam auf die Suche gemacht, um Menschen im 100. Lebensjahr und älter im Bundesland Bremen zu finden, die Lust hatten, sich fotografisch und zeichnerisch in ihrem authentischen Lebensraum oder ihrer ehemaligen beruflichen Wirkungsstätte portraitieren zu lassen.

Das freie künstlerische – nicht kommerzielle – Projekt wurde von dem Bremer Fotografen Fritz Haase und der Illustratorin Sibylle Haase-Knels, aus dem gleichnamigen Atelier für Gestaltung, realisiert.

Bremen und das Atelier Haase & Knels 

Renommierter konnte das Fotoprojekt nicht besetzt werden. Für die Bundeskunsthalle entwickelte das Atelier Haase & Knels über zehn Jahre hinweg Ausstellungs-Plakate und Kommunikationsmittel für Fernseher-Hersteller wie Nordmende Produktkataloge. Für die Deutsche Post entstanden bisher fast 120 Briefmarkenmotive – damit zählt das Atelier zu den führenden Briefmarkengestaltern Deutschlands. Unzählige Projekte sind in den vergangenen 50 Jahren entstanden, vielfach international ausgezeichnet. Das liebste Projekt der beiden aber dürfte jedem Bremer und vielen Bremer Touristen bekannt sein: Das „Bremer Loch“. Auf dem Bremer Marktplatz nahe der Bürgerschaft ist ein Gullydeckel mit einem Schlitz in der Mitte versehen. Wird Geld eingeworfen, krähen, bellen und schreien die Bremer Stadtmusikanten zum Dank. Das Geld kommt der Wilhelm-Kaisen-Bürgerhilfe zugute, das Wohlfahrtsprojekte in Bremen unterstützt.

„Mit dem Altwerden im Leben stehen“

Die Schirmherrschaft über das Fotoprojekt „100 Lebensjahre“ konnte für die Freie Hansestadt Bremen kein geringer als Henning Scherf übernehmen. Ein Bremer durch und durch, der als Bürgermeister a.D. und Buchautor sein eigenes Bild vom Alter und Älterwerden entwickelt hat. Einer, der sich für die Idee der Wohngemeinschaft im Alter einsetzt. Wie er immer wieder betont: „Die Hauptlast im Alter ist die Einsamkeit. Tut euch mit anderen Leuten zusammen. Dadurch schafft ihr Lebensperspektive und Pflege-Vermeidendes.“

Eine Idee nimmt Gestalt an

„Wir wollen ein realistisches Bild der Hundertjährigen und eine wunderbare Schau der späten Lebensfreude zeigen „, so Angela Bauriedl, die Leiterin des Projektes. Es ist eine Bildreportage entstanden, die auf ihre ganz spezielle Art und Weise das hohe Alter ehrt.

Während des Projektes kamen Begegnungen mit unterschiedlichen Menschen zustande. Die schlichten, klaren Porträt-Fotografien erfassen die Menschen wunderschön. Dazu werden die Personen in einer Begleitbroschüre in sehr kurzen Texten vorgestellt. Allein die vielen Lebensweisheiten zur Langlebigkeit bieten ein breites Spektrum. Gelassenheit, Offenheit für andere und eine positive Lebenseinstellung bleiben allen gemeinsam.

Mit Albert Einsteins Worten lässt sich die Langlebigkeit der Portraitierten wunderbar umschreiben: „Das Leben ist wie Fahrrad fahren. Man muss in Bewegung bleiben, um die Balance zu halten.“

Gezeigt werden die Bild-Portraits, inklusive einer Begleitbroschüre in Bremen. Die Ausstellung wird am 13. November 2019 um 17.00 Uhr im Kapitel 8 eröffnet. Danach geht die Ausstellung auf Wanderschaft durch mehrere Bremer Senioreneinrichtungen.

Kunstgenuss in der DKV-Residenz Bremen

So logiert die Ausstellung auch in der DKV-Residenz. Diese Senioreneinrichtung des Premiumsegments vereint das Konzept eines exklusiven Wohnens mit einem umfangreichen Kulturangebot.

Die DKV-Residenz in der Contrescarpe vereint verschiedene Serviceleistungen mit einem vielfältigen Veranstaltungs- und Kulturprogramm. ©DKV

Gerade im Alter entwickelt sich häufig der Wunsch nach einer tagesstrukturierenden Beschäftigung und der Beteiligung am kulturellen Leben. So legen viele Senioren nicht nur Wert auf einen modernen Wohnkomfort in gehobenem Ambiente, sondern auch auf ein vielfältiges Kultur- und Veranstaltungsprogramm.

Die DKV-Residenz kommt diesem Wunsch nach: Mit dem Angebot eines breit gefächerten Spektrums an Veranstaltungen, haben die Bewohner die Möglichkeit, ihren Tag nach Belieben zu gestalten und an verschiedenen Freizeit- und Kulturangeboten teilzunehmen: Von Sprach-, Computer-, Literatur- und Kunstkursen, über Wellness, Ausflüge und gemeinsame Urlaubsfahrten bis hin zu Konzerten, Lesungen, Fachvorträgen. „Viele unserer Bewohner sind sehr kunst- und kulturinteressiert und schätzen die große Bandbreite an künstlerischen und kulturellen Veranstaltungen und Projekten in unserem Haus“, so Sven Beyer, Geschäftsführer und Residenzdirektor. Im Rahmen des Projekts „Art in Residenz“ stellt die DKV-Residenz deshalb seit 2015 einen Teil ihrer Räumlichkeiten für Bremer Künstlerinnen und Künstler zur Verfügung. So können sich die Bewohner schon bald auf die Ausstellung „100 Lebensjahre“ freuen“.