Elektromobil – Aktiv im Leben : Mobilität und Selbstständigkeit zurückgewinnen

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Treuer Begleiter über Stock und Stein. Mit einem Elektromobil kann der Alltag viel unabhängiger gestaltet werden. Bild: Mobilis GmbH

Mit einem Elektromobil erleben Menschen mit Handicap mehr Selbstständigkeit in ihrem Alltag. Dadurch können Angehörige stark entlastet werden.

Ein Handicap muss keine unüberwindbare Barriere sein. Vielmehr darf eine eingeschränkte Mobilität nicht immer den bitteren Beigeschmack haben, dass betroffene Personen  auf fremde Hilfe angewiesen sind und ihren normalen Tagesablauf wenn überhaupt nur bedingt bewältigen können.

Angesichts der demografischen Entwicklung sind die Angehörigen der zu betreuenden  Personen oft viele Jahre mit der Versorgung und der anschließenden Pflege, zusätzlich zu ihrer eigenen Tagesgestaltung, zeitlich stark eingebunden. Überspitzt gesagt: Die demografische Entwicklung ist nicht mit dem Freizeitbedarf der Angehörigen in Einklang zu bringen. Somit entscheiden sich immer mehr Gehandicapte und deren Angehörige für eine komfortable, attraktive und bezahlbare Mobilitätslösung, ein Elektromobil, welches individuell auf die Bedürfnisse der Person abgestimmt ist.

Was beim Kauf beachtet werden muss

Bei der Anschaffung eines solchen Elektromobils sollte je nach Indoor- oder Outdoor Variante oder Ausstattung zwischen  1900 und  6500 Euro eingeplant werden. Wichtig ist, nicht auf das erstbeste Angebot zu reagieren, sondern  immer eine gültige Preisliste anzufordern, da nur seriöse Anbieter über eine schlüssige und verständliche Preisinformation verfügen.

Ein Verkäufer eines renommierten Unternehmens erscheint auch nicht unangemeldet mit einer Auswahl an Elektromobilen vor der Haustür, nachdem nur ein Katalog vom potenziellen Kunden angefordert wurde. Lediglich ein seriöser Anbieter berät Sie vorab am Telefon und sendet Ihnen auf Wunsch seine Produktunterlagen zu. Sollte Betroffenen die Anschaffung finanziell schwer fallen, besteht auch die Möglichkeit, auf gebrauchte oder Messefahrzeuge zurückzugreifen. Diese sind, wie beim Auto, entsprechend günstiger.

Bei einem anschließenden Vor-Ort-Termin beim Kunden erkennt dieser den versierten Mobilitätsberater daran, dass er sich über den Einsatzort, den Reichweitenwunsch und mögliche Einschränkungen des Nutzers informiert, und dem Interessenten nicht unbedingt den größten und teuersten Scooter verkauft, sondern den für den Kunden passenden.

Tipp: Ein guter Vor-Ort-Berater verfügt über ein sehr gutes Maß an technischem Verständnis und kann das Fahrzeug auch auf die Bedürfnisse des Nutzers mit Hilfe von entsprechendem Werkzeugs anpassen. Die sorgfältige Erklärung während der Vorführung durch den Berater ist genauso selbstverständlich, wie die anschließende ausführliche Einweisung auf das gekaufte Fahrzeug. 

Fahrzeugschein, TÜV und Versicherung

Wichtig: Alle Fahrzeuge mit einer größeren Geschwindigkeit als 6 km/h müssen einen Fahrzeugschein besitzen. Dieser muss mitgeführt werden, um am öffentlichen Verkehr teilzunehmen. Der Fahrzeugschein sollte vom Anbieter immer Bestandteil des gekauften Scooters sein, da eine spätere Abnahme durch den Nutzer ohne Mustergutachten schier unmöglich ist.

Anschließende Vorführungen zur Hauptuntersuchung beim TÜV oder etc. entfallen, da diese Fahrzeuge wie Mofas der Eigenverantwortung unterliegen und bei freiwilligen Jahreswartungen durch den technischen Außendienst überprüft werden. Alle Fahrzeuge, die schneller als 6 km/h sind, müssen mit einem sogenannten Mofa – Kennzeichen versehen werden,  welches der Berater in der Regel dabei hat und sofort anbringen kann. Je nach Versicherungsanbieter liegt der Preis zwischen 50 und 80 Euro pro Jahr inkl. Teilkasko. Die Klassifizierung hierfür lautet „Krankenfahrstuhl“. Das Versicherungsjahr beginnt immer am 1. März und endet am 28. Februar, danach muss das Kennzeichen gegen ein neues getauscht werden. Für alle Fahrzeuge bis 6 km/h greift die private Haftpflicht, welche in der Regel kurz informiert werden möchte, dass der Versicherte statt des Fahrrads nun Fahrer eines Elektromobils ist.

Innovationen im Bereich Komfort und Design

Bedauerlicherweise muss festgestellt werden, dass der „Senioren-Shopper“ immer häufiger auch von jüngeren Menschen genutzt wird, da Herzinfarkte und Schlaganfälle nebst einer Vielzahl anderer Krankheitsbilder auch für Nicht-Senioren zur Normalität geworden sind. Hierdurch entstanden in den letzten Jahren vielerlei Produktverbesserungen, z. B. Deltagriffe für die Einhandbedienung oder die kurvenabhängige Geschwindigkeitsregulierung. Zusätzlich zu funktionalen Innovationen haben heute fast alle Hersteller Elektromobile in einem ansprechenden und modernen Design im Sortiment.

Als platzsparende Variante bieten sich zerlegbare Reise-Scooter an, die sich mit nur wenigen Handgriffen im Kofferraum verstauen lassen. Somit passen sie auch in nahezu jeden Personenaufzug und können in Senioren-Einrichtungen genutzt werden. Alternativ dazu gibt es gefederte Komfort-Elektromobile, welche ebenfalls zerlegbar sind und in fast jedem PKW verstaut werden können. Wer mühelos lange Strecken mit Fahrradgeschwindigkeit ebenso komfortabel zurücklegen will, für den sind die Spitzenmodelle mit einer Höchstgeschwindigkeit von 15 km/h eine Option. Sogar ein digitaler Tacho und eine Außentemperaturanzeige sind dafür erhältlich.

Diese Fahrzeuge sind eine echte Hilfe für Menschen die uneingeschränkt ihren Alltag meistern und die täglichen Einkäufe, Erledigungen oder auch die individuelle Freizeitgestaltung ohne fremde Hilfe bewältigen wollen. Und es sind genau diese Dinge die das Leben unabhängig und somit schöner machen. Viele Elektromobil-Nutzer bestätigen, dass die Anschaffung dieses treuen Weggefährten zur Verbesserung der  Lebensqualität beigetragen hat. Kein Mensch sollte wegen seines Handicaps auf ein gewisses Maß an Mobilität und Komfort verzichten.

Hier finden Sie nähere Informationen rund um das Thema Elektromobile.