Gesunde Nachtruhe : Nächtliche Therapie – Guter Schlaf ist Medizin

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Nichts geht über gesunden Schlaf. Bild: iceteastock - Fotolia.com

Neue Studien belegen: Zu wenig Schlaf macht tatsächlich krank und eine gesunde Nachtruhe hilft, selbst schwerwiegenden Beschwerden vorzubeugen.

Die Bedeutung von Schlaf für die Gesundheit wurde über Jahrzehnte unterschätzt. Schlafstörungen galten im Vergleich zu anderen Erkrankungen als Lappalie und wurden mit Tabletten oder mit Hausmittelchen selbst behandelt. Inzwischen wird das Thema von der Forschung ernst genommen. Neue internationale Studien zeigen, dass der Zusammenhang von Schlafqualität und Gesundheit sogar weitaus dramatischer ist, als Mediziner bisher dachten. 

„Durch schlechten Schlaf nehmen Körper und Seele großen Schaden. Regeneration, Heilung, Wachstum sowie Gene, die für Entzündungen, Immunabwehr und Stressreaktionen zuständig sind – all das funktioniert nicht mehr so, wie es soll“, berichtet Wilfried Thomas, Gründer des Deutschen Forums für gesunden Schlaf. „Und dieser negative Prozess wird beschleunigt, wenn die Gesundheit ohnehin schon angegriffen ist.“

Bei kurzzeitigem Schlafmangel gelingt es dem Körper dabei in der Regel noch, gegenzusteuern. Wer dauerhaft zu wenig schläft, riskiert allerdings irreparable Schäden. Besonders beunruhigend: Die Hinweise auf einen deutlichen Zusammenhang zwischen Schlafmangel und degenerativen Erkrankungen des Nervensystems, wie Demenz und Parkinson, häufen sich. Vor allem bei Störungen der REM-Schlafphasen, die durch intensive Träume und schnelle Augenbewegungen gekennzeichnet sind, droht Gefahr. Diese nächtlichen Phasen sind für die Regeneration von Körper und Geist besonders wichtig.

Eine über 20-jährige Langzeitstudie von Schlafforschern zeigt: Von 44 Personen, die zu Beginn der Untersuchung Probleme mit dem REM-Schlaf hatten, entwickelten 36 in den folgenden zwei Jahrzehnten Alzheimer oder Parkinson.

Langzeitstudie Schlafforscher

Die Ursache dafür können Wissenschaftler jetzt über Experimente mit Mäusen erklären. Durch den Mangel an Schlaf werden die Gehirnzellen über das gesunde Maß hinaus beansprucht. Hält er nur wenige Tage an, kommt es zur Freisetzung spezieller Botenstoffe, die dafür sorgen, dass das gesamte System im Gleichgewicht bleibt. Auf Dauer ist der Körper damit jedoch überfordert. Die Folge: Zumindest bei den Tierexperimenten ließ sich beobachten, dass innerhalb weniger Wochen bis zu 25 Prozent der Gehirnzellen abgestorben sind.

Diese Ergebnisse der Studie sind alarmierend. Alles dafür zu tun, gut durchzuschlafen, ist in jedem Alter von großer Bedeutung. Im Zweifelsfall regelmäßig zu Schlaftabletten zu greifen, ist jedoch nicht empfehlenswert. Viele synthetische Mittel können die REM-Schlafphasen sogar noch zusätzlich unterdrücken. Der erholsame Effekt des Schlafes wird dadurch erheblich gemindert oder bleibt aus.

Auf der Suche nach natürlichen Alternativen haben sich inzwischen therapeutische Matratzen bewährt. Hochsensible Flügelfedern reagieren hier auf jede Bewegung des Schlafenden mit kleinen, kaum spürbaren Impulsen. Untersuchungen des Instituts für Innovationen im Gesundheitswesen und angewandte Pflegeforschung (IGAP) haben gezeigt, dass eine solche Rückkopplung nicht nur gesunden Menschen hilft, Schlafmangel vorzubeugen, sondern dass gerade Ältere und Kranke von der neuen Technologie profitieren. 

Erfahrungen einer Betroffenen:

„Schlafstörungen gehörten für mich jahrelang zum Alltag“, berichtet Sabine Waldner. „In meinem Beruf als Krankenschwester musste ich immer schwer heben. Damit habe ich mir meinen Rücken kaputt gemacht, sodass ich eigentlich ständig unter Schmerzen litt. Die Arbeit in Schichten hat ihr Übriges getan, um meinen Schlafrhythmus aus dem Takt zu bringen.“ Durch ehemalige Kollegen erfuhr die Frührentnerin von den Therapie-Matratzen und wagte den Selbstversuch. Mit erstaunlichem Ergebnis: Innerhalb weniger Tage besserte sich ihr Zustand nachhaltig. Sie schlief wieder durch, fühlte sich morgens erstmals seit Langem erholt und auch der gewohnte Rückenschmerz nach dem Aufstehen ließ zunehmend nach. Heute ist sie froh, rechtzeitig die Notbremse gezogen zu haben und sich nicht mehr um die zusätzlichen Risiken ihres früheren Schlafmangels sorgen zu müssen. 

Ähnliche Erfahrungen wie Sabine Waldner machen viele Menschen, die von schweren Schlafstörungen betroffen sind. Mittlerweile gibt es Matratzen, die optimal auf spezifische Krankheitsbilder abgestimmt sind – wie Demenz, Parkinson oder chronische Schmerzen. Die Impulse der Flügelfedern helfen den Betroffenen, mit einem Gefühl von Geborgenheit einzuschlafen, ihren nächtlichen Bewegungsdrang zu kanalisieren und sich im Schlaf weniger zu verspannen. Tagsüber sind sie dadurch ausgeglichener und können aktiver am gemeinsamen Alltag teilnehmen. Als besonders hilfreich gelten die Therapie-Matratzen zudem bei Patienten, die bereits bettlägerig sind. Hier kann die Micro-Stimulation dazu beitragen, sich nicht wund zu liegen und sogar bewirken, dass bereits gereizte Körperstellen wieder ausheilen.

Selbst in solche schwierigen Situationen trägt gesunder Schlaf zu einer gesteigerten Lebensqualität bei. Und letztendlich ist das nicht nur die Betroffenen selbst von Belang, sondern ebenfalls für die Pflegekräfte und Angehörigen, die sich um sie kümmern. Diese haben nachts weniger Aufwand und freuen sich, wenn das Miteinander nach dem Aufstehen unkomplizierter ist, weil ihre Schützlinge weniger Schmerzen haben und es ihnen auch seelisch besser geht.

Weitere Informationen zu einem gesunden Schlaf finden Sie hier.