Komfortbäder : Generationenbad: sicher, komfortabel – barrierefrei

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Mit stabilen Haltegriffen, die gleichzeitig als Handtuchhalter fungieren können, lässt sich das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden. Bild: Normbau, Serie cavere

Wer sein Bad für die Bedürfnisse des Alters umrüstet, bekommt heutzutage nicht nur praktische Funktionen, sondern auch modernes, stilvolles Design.

Noch immer steht das barrierefreie Bad in dem Ruf, eine zwar praktische, aber unästhetische Angelegenheit mit Krankenhaus- oder Reha-Anmutung zu sein. Folglich zögern viele Menschen die altersgerechte Umrüstung ihres Bades möglichst lange hinaus – unnötigerweise. Denn schon längst sind barrierefreie Bäder zeitlos schöne Wohlfühlorte für Generationen – so sicher wie nötig und so komfortabel wie möglich. Dafür sorgen ergonomisch durchdachte und designstarke Lösungen und Produkte, die das Bad bequemer machen und helfen, Unfälle zu verhüten.

Meist ist es auch gar nicht notwendig, sofort einen Totalumbau vorzunehmen. Vielmehr können ohnehin geplante Instandhaltungs- oder Modernisierungsmaßnahmen dazu genutzt werden, das Bad Schritt für Schritt barrierefreier zu gestalten. Die Zeit ist also reif, erst die Barrieren im Kopf und dann die im Bad einzureißen.

Der Weg in ein barrierefreies Bad

Bei der Auswahl neuer Bodenfliesen sollten Sie unbedingt darauf achten, dass diese auch nass rutschsicher sind. Im Duschbereich sind rutschhemmende Bodenbeläge erforderlich, die nach GUV-I 8527 mindestens Bewertungsgruppe B haben.

Bodengleiche Duschen sehen toll aus, reduzieren das Stolperrisiko auf null und bieten auch Rollstuhlfahrern einen bequemen Zugang. Sie können an beinahe jede bauliche Situation angepasst werden, wobei die Mindestabmessungen 120 x 120 cm betragen (für Rollstuhlfahrer 150 x 150 cm). Ebenfalls empfehlenswert: ein festmontierter Sitz sowie Griffe und Haltevorrichtungen.

Der Waschtisch sollte möglichst unterfahrbar und auch seitlich nutzbar sein. Noch komfortabler sind höhenverstellbare Modelle, die sich auf jeden Nutzer einstellen (lassen). Ergonomisch geformte Becken passen sich der Form des Körpers an und sind überdies leicht anfahrbar. Auch ein ergonomisch geformter Stuhl vor dem Waschbecken sowie ausreichende Abstellflächen am Waschtisch können hilfreich sein. Um allen Nutzern optimale Sicht zu gewähren, bringen Sie den Spiegel am besten direkt oberhalb Ihres Waschbeckenrandes an. Oder Sie installieren einen Kippspiegel, der sich über einen Seilzug in die richtige Position bringen lässt.

Nach DIN 18025 müssen Toiletten eine Sitzhöhe von 48 bis 55 cm haben und ca. 70 cm tief sein, damit sich auch das seitliche Umsteigen – z. B. in einen Rollstuhl – problemlos gestaltet. Verschiedene Stand-WCs und wandhängende Modelle entsprechen dieser Forderung bereits. Halte-, Stütz- und Klappgriffe, die sich zum Teil in jeder beliebigen Position einrasten lassen, erleichtern das Hinsetzen und Aufstehen am WC. Spülauslösung und Papierrollenhalter sind möglichst im vorderen, seitlichen Greifbereich anzuordnen, damit man sie leicht erreichen kann. Noch eleganter sind Bodenschalter oder Fernbedienungen. Auf einer Seite des WCs müssen laut o. g. DIN 95 cm, auf der anderen Seite mindestens 30 cm freie Fläche vorhanden sein.

Eine wichtige Sicherheitsmaßnahme im Bad ist ein integrierter Thermostat bzw. eine Heißwassersperre. Sie verhindert nicht nur Verbrühungen, sondern hilft Ihnen auch dabei, Wasser und Strom zu sparen. Wer im Bad zur Farbe greift, macht es nicht nur schöner, sondern auch sicherer. Denn eine kontrastreiche Gestaltung erleichtert die Orientierung, insbesondere bei Seheinschränkungen.

Heute schon an morgen denken

Für ein normgerechtes barrierefreies Bad gelten gewisse Bestimmungen, die durch die DIN 18025 geregelt sind. Hier wird beispielsweise der Platzbedarf definiert – denn was nützt das schönste Bad, wenn irgendwann der Rollstuhl nicht hineinpasst? Sie können diese Normen beim Bau eines neuen Bades entweder gleich berücksichtigen oder so planen, dass sie später leicht nachgerüstet werden können. Auch bei der Installationstechnik sollten Sie mögliche Veränderungen wie den Bau einer Notrufeinrichtung mit einplanen.

Für eine derart vorausschauende Planung ist es auf jeden Fall ratsam, einen Fachhandwerker zurate zu ziehen. Er kennt nicht nur die Fülle an Markenprodukten, die ein Bad komfortabler und sicherer machen – er hat auch Konzepte für den Ein- und Umbau parat. Ebenfalls ein triftiger Grund, auf Fachkompetenz zu setzen, sind die Fördermöglichkeiten durch die KfW-Bank. Ihr Programm „Altersgerecht umbauen“ fördert die Anpassung von Wohnungen an die Bedürfnisse des Alters über zinsgünstige Kredite. Darin enthalten sind auch spezielle Förderbausteine für den barrierefreien Umbau von Bad und WC. Die Fördermittel werden jedoch nur gewährt, wenn die Maßnahmen von einem Fachunternehmen durchgeführt werden.

Hier erhalten Sie weitere Informationen über barrierefreie Designbäder.