Medizinische Videoberatung : Der Arzt und Helfer auf Knopfdruck

  • -Aktualisiert am

Rund um die Uhr sicher fühlen dank moderner Übermittlungstechnik. Bild: goodluz | Fotolia.com

Moderne Telekommunikation verändert und erleichtert unseren Alltag zusehends. Jetzt profitieren Menschen im besten Alter und Patienten ganz besonders durch Videoberatung zu Hause.

Die Menschen werden immer älter, die Auslastung für die Betreuung und Pflege nimmt zwangsläufig zu, Hausarztpraxen in Deutschland gibt es immer weniger. Einer Umfrage der Bundesärztekammer zufolge gehen bundesweit viele Ärzte in den Ruhestand, insbesondere auf dem Land fehlen die Nachfolger, denn niederlassen wollen sich Ärzte hauptsächlich in den Städten. Es fehlt insgesamt an Fachpersonal, insbesondere auch in den Pflege- und Medizinberufen. Für die Bewohner in den unterversorgten Gebieten bedeutet dies, dass die Wege zu einem Arzt immer weiter werden und Hausarztbesuche bieten heute kaum noch Ärzte an und der nächstgelegene Pflegedienst ist auch nicht immer um die Ecke zu erwarten. Besonders für die 50+Generation bringt diese Entwicklung große Nachteile mit sich. Denn lange Wege zu den Hausärzten resultieren oftmals darin, dass man nicht immer, wenn es geboten erscheint, auch wirklich einen Arzt aufsucht. Darunter leidet die medizinische Versorgung und verschleppte Erkrankungen bergen vielfältige gesundheitliche Risiken. Auch die Anforderungen an die Pflegekräfte steigen und die kurze Rücksprache mit dem Arzt, wenn vor Ort Fragen aufkommen, wird ebenso immer schwieriger. Hier bietet die Möglichkeit einer Videoberatung einen wichtigen Baustein für eine optimale medizinische Versorgung – und das ohne Stress und Wartezeit.

Nicht nur die Patienten zeigen sich aufgeschlossen

In unserer globalisierten Gesellschaft ist es wichtig, Kontakt zu Familie und Freunden zu halten. Dank Programmen wie Skype oder Facetime ist dies heute auch nicht mehr besonders schwierig. Gerade Eltern, deren Kinder oft mehrere Stunden Autofahrt entfernt leben, bieten Videodienste eine ideale Lösung, um mit der Familie in Kontakt zu bleiben und werden daher insbesondere von der 50+ Generation mittlerweile zunehmend gern genutzt. Die dafür notwendige technische Ausstattung ist mittlerweile in fast jedem modernen Mobiltelefon oder Tablet enthalten. Es gibt kaum ein Gerät, das keine hochauflösende Kamera zur Bildübertragung eingebaut hat. “Gerade durch die weite Verbreitung dieser Technologien liegt es auf der Hand, diese auch für die Verbesserung der medizinischen Versorgung einzusetzen”, so Frank Ratzlaff, Geschäftsführer der MD Medicus Holding, eines seit mehr nahezu 25 Jahren auf medizinische Patientenberatung spezialisierten Unternehmens in Ludwigshafen. “Denn durch die Bildübertragung wird die Beratung noch individueller, persönlicher und bietet dem Patienten einen noch höheren Mehrwert”, so Ratzlaff weiter. Hierbei ist nicht nur das Gesicht des Arztes gemeint. So können in einer Videoberatung auch während der Beratung erklärende Texte oder Grafiken eingeblendet werden, um zum Beispiel die Vorgehensweise einer Operation oder das richtige Anlegen eines Blutdruckmessgerätes bildlich oder grafisch darzustellen. Umgekehrt ist es auch möglich, dass der Arzt die Entwicklung einer Wundheilung über die Videoübertragung bewerten kann. Für Patienten, die einer Pflege bedürfen oder chronisch erkrankt sind, kann der Arzt aus der Patientenakte fundierte Informationen entnehmen. So wird es ebenso möglich sein, einen weiteren Arzt oder den Pflegedienst in die Beratung einzubinden, damit die Pflegekräfte über mögliche Veränderungen informiert sind. Der niedergelassene und behandelnde Arzt soll auf Wunsch während seiner Sprechzeit dieses System ebenso nutzen können. Es ist ein umfassendes Konzept, das die Ärzte und Pflegedienste entlasten und chronisch kranken und auch gerade älteren Menschen eine merkliche Verbesserung, Erweiterung und intensivere Betreuung ermöglichen soll. Es ist zudem ein bedeutender Meilenstein, um ein längeres Verweilen in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen und nicht früher als wirklich notwendig in eine Pflegeeinrichtung umziehen zu müssen.

Welche Ausstattung ist erforderlich?

Die Anforderungen, damit eine medizinische Videoberatung genutzt werden kann, sind nicht besonders groß. Ein leistungsfähiger Internetanschluss sollte natürlich vorhanden sein, damit die Videobilder gut übertragen werden können. Des Weiteren wird ein Gerät mit Videokamera und Mikrofon benötigt. Hier reicht theoretisch schon ein gängiges Smartphone der aktuellen Generation aus. Deutlich besser geeignet sind, wegen ihres größeren Bildschirms, Tabletcomputer mit Android oder IOS Betriebssystem oder Personal Computer mit zusätzlicher Kamera und dann auch Kopfhörer mit Mikrofon, damit ist eine optimale Kommunikation gesichert. Die Kosten für diese zusätzliche Hardware beläuft sich auf heutzutage unter 100 Euro – und ist somit eine lohnenswerte Investition.

Sicherheit wird großgeschrieben

Über eines braucht sich der Nutzer der medizinischen Videoberatung keine Sorgen zu machen: Die Sicherheit. Sowohl das Videobild als auch der Ton werden hoch verschlüsselt übertragen. Das ganze Konzept wurde im Vorfeld von Datenschützern begutachtet und begleitet. Hinzu kommt, dass die für die Videoberatung benötigte Software komplett in Deutschland neu entwickelt wurde. “Theoretisch hätte man natürlich auf Skype und Co. zurückgreifen können, jedoch ist nur wenigen bewusst, dass alle Daten, die über diese Dienste gesendet werden, zum Eigentum dieser Dienste werden. Das ist im medizinischen, pflegerischen Bereich natürlich völlig undenkbar”, so Ratzlaff. So werden auch alle dafür notwendigen Server in Deutschland betrieben, somit ist die größtmögliche Sicherheit gegeben, damit das Arztgespräch genau so vertraulich ist, als wenn man in einer Arztpraxis sitzt.

2016 ist der Startschuss

Derzeit wird das System schon sehr erfolgreich für Dolmetscherdienste im Rahmen der Flüchtlingsbetreuung eingesetzt. In den nächsten Tagen wird der Startschuss für die medizinische Videoberatung für eine größere Benutzergruppe fallen, da eine der großen innovativen Krankenkassen den Versicherten eine hohe Bandbreite an hilfreichen Serviceleistungen über die Videoberatung anbieten wird. Bislang gibt es nur vereinzelte Ansätze, aber kein so weitreichendes Konzept. MD Medicus beabsichtigt im Zuge seiner Kernkompetenz auch seine Partner zu berücksichtigen und zu unterstützen, so ist geplant, dass auch die mitwirkenden Pflegedienste und chronisch kranke Versicherte kostenlos Tablets zur Verfügung gestellt bekommen, auf denen der Arzt per Video App zur Verfügung steht und vieles mehr.   

“Wir sind sehr zuversichtlich, dass dieses Konzept und der Service sich großer Nachfrage erfreuen wird”, so Ratzlaff, “denn es ist nicht nur eine Lösung für so manches Versorgungsproblem in der Fläche, sondern ein maßgeblicher Baustein in der Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten und Pflegediensten und nicht zuletzt der Meilenstein, den wir früher oder später alle benötigen, um länger in den eigenen vier Wänden leben zu können und trotzdem optimal betreut und versorgt zu werden”.

Weitere Informationen unter: www.md-medicus.net