Pflegefachkräfte : Gute „Pflege“ auch für die Mitarbeiter

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Fachkräfte wollen weniger Verwaltung und mehr Pflegezeit. Bild: AlexA

Die Pflege rückt immer mehr in den Fokus. In der Diskussion um die Pflegequalität ist auch die Frage entscheidend: Was wird für die Mitarbeiter getan?

Über die Pflege und die Zukunft der Pflege wird derzeit viel diskutiert. Der Gesetzgeber plant mit den Pflegestärkungsgesetzen weitere Reformen, um bedarfsgerechte Unterstützungsangebote für ältere und pflegebedürftige Menschen auszubauen und somit der Entwicklung einer immer älter werdenden Gesellschaft Rechnung zu tragen. Neben den kundenorientierten Perspektiven steht, in Zeiten eines tatsächlichen und spürbaren Fachkräftemangels in der Pflege, zunehmend auch eine andere Zielgruppe im Mittelpunkt: die Mitarbeiter. Soll die Qualität in der Pflege stimmen, müssen auch sie „gepflegt“ werden.

Pflege kann nur dann erfolgreich sein, wenn sich die Pflegekräfte im Job wohlfühlen. Die Zufriedenheit hat einen nicht unwesentlichen Anteil an der Qualität des Pflegedienstes. Für die Anbieter wird sie somit auch existenzieller Wettbewerbsfaktor, denn miesepetrige und gefrustete Fachkräfte machen auf Dauer keinen guten Job.

Dokumentation und unzuverlässige Dienste erhöhen den Stress

Pflegeanbieter stellen sich zunehmend dieser Herausforderung, bei der es weniger darum geht, eine Rundum-Sorglos-Wohlfühlatmosphäre für die Mitarbeiter zu schaffen, als vielmehr die alltäglichen Arbeitsabläufe und Inhalte so zu organisieren, dass insbesondere die Pflegefachkräfte wieder mehr Arbeitszeit für das Wesentliche einsetzen können: die individuelle Pflege und Betreuung der Pflegebedürftigen.

Im Alltag sind vor allem die unzuverlässige Dienstplanung und die Pflegedokumentation als große Stressfaktoren identifiziert. Um den teils überbordenden gesetzlichen Dokumentationspflichten nachzukommen, werden die Pflegefachkräfte zeitlich stark an den Schreibtisch und an den Computer gebunden. Verwaltung statt Pflege.

Auch sind durch Fachkraft-Fehlzeiten die Dienste oft nicht verbindlich planbar. Schichten müssen getauscht, die freien Wochenenden oder Urlaube im Zweifel verschoben werden. Der sowieso schon familienunfreundliche Schichtdienst wird im Pflegealltag oft eine unberechenbare Größe, der Pflegejob für Eltern somit zunehmend unattraktiv.

Entlastungskultur leben, heißt Zeit schaffen für das Wesentliche

Bei der AlexA in Brandenburg werden deshalb neue Wege eingeschlagen, um die Mitarbeiter stärker zu entlasten. „Die realen Dienstzeiten zuverlässiger und planbarer zu organisieren und die Pflegefachkräfte konsequenter für die Fachpflege einzusetzen, darin sehen wir eine gute Grundlage für ein positives Arbeitsklima. Darüber hinaus bieten wir unseren Mitarbeitern noch die ein oder andere Zusatzleistung an.“ erläutert Klaus Berger, Geschäftsführer der AlexA in Brandenburg.

Die Pflegefachkräfte zielgerichteter für die Fachpflege einzusetzen heißt auch, die bisher vorherrschenden Organisationsstrukturen in der Pflegeeinrichtung neu aufzustellen.

Eine komfortable Wohnatmosphäre und die bedarfsgerechte aktivierende Betreuung der Bewohner jederzeit zu gewährleisten, steht dabei im Mittelpunkt, auch in der Organisationsstruktur. Die Behandlungspflege wird von einem Fachpflegeteam für das ganze Haus sichergestellt. Durch den Einsatz zusätzlicher Betreuungskräfte, ermöglicht durch das erste Pflegestärkungsgesetz, kommt ebenso mehr individuelle Betreuungszeit beim Bewohner an.

Zur Entlastungskultur trägt auch der Einsatz zeitgemäßer Technologien bei, die, richtig angewendet, zu spürbaren Arbeitserleichterungen führen. So werden zeitaufwendige handschriftliche Dokumentationen durch die elektronische Dokumentation abgelöst.

Der Kontakt und die Kommunikation mit den Interessenten und Angehörigen werden durch ein digitales Kundenbeziehungsmanagement (Customer Relationship Management) unterstützt. Anfragen gehen im mitunter hektischen Alltag nicht mehr verloren, jeder Mitarbeiter ist auskunftsfähig und kann bei Kundenanfragen weiterhelfen.

Neues Haus, neue Strukturen für die Mitarbeiter – die AlexA Seniorenresidenz in Brandenburg an der Havel.
Neues Haus, neue Strukturen für die Mitarbeiter – die AlexA Seniorenresidenz in Brandenburg an der Havel. ©AlexA

Handlungsbedarf: Gesundheit & Alter

Mit dem demografischen Wandel steigt auch das Durchschnittsalter der Belegschaft. Für verantwortungsbewusste Arbeitgeber in der Pflege ergibt sich dabei die Herausforderung, Arbeitsplätze altersgerecht zu gestalten und die Beschäftigungsfähigkeit gerade der erfahrenen Mitarbeiter, wenn möglich bis ins Rentenalter, zu sichern und auf der anderen Seite eine Gesundheitsvorsorge frühzeitig aktiv zu fördern.

So wird in diesem Fall zum Beispiel der Wechsel in körperlich weniger anspruchsvolle Tätigkeitsbereiche, von der Pflege in die Betreuung, gern von den Mitarbeitern angenommen. Damit wird erreicht, dass erfahrene Mitarbeiter, oft Stützen des Teams, der Einrichtung erhalten bleiben. Zusätzliche steigern geförderte Gesundheitsleistungen wie Rückensport, Massagen / Physiotherapien, kostenfreie Fitnessangebote oder Weiterbildungsmöglichkeiten zu Gesundheitsthemen die persönliche Sensibilität für die eigene Gesundheit.

Potentiale der Mitarbeiterpflege sind vielfältig

Jenseits der schwierigen Gehaltsdebatte in der Pflege gibt es viele Möglichkeiten, um die Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter als Qualitätsgaranten der Pflege positiv zu beeinflussen. Den Mitarbeitern mehr Arbeitszeit mit und für die Bewohner / Kunden zu ermöglichen kann durch eine durchdachte Dienstplanung und die Nutzung von Entlastungspotentialen gelingen. Das Ziel eines zufriedenen und loyalen Teams und damit auch zufriedenen Kunden/Bewohnern sollte die Anstrengung wert sein.

Informieren Sie sich hier weiter über die Mitarbeiterpflege.