Kosten bei der 24-Stunden-Pflege : 24-Stunden-Pflege – Diese Kosten kommen auf Sie zu

  • -Aktualisiert am

Eine 24-Stunden-Pflege ist nicht günstig und demnach für viele Menschen eine finanzielle Herausforderung. ©Brinkmann Pflegevermittlung GmbH

Die sogenannte 24-Stunden-Pflege ist für viele Familien der Ausweg: Ein Pflegebedürftiger ist nicht allein zu Hause und kann so in seiner gewohnten Umgebung bleiben. Doch was kostet eine Betreuungskraft im Monat?

Eine 24-Stunden-Pflege ist nicht günstig und demnach für viele Menschen eine finanzielle Herausforderung. Schließlich stellt eine Betreuungskraft seine Arbeitszeit ganz und gar einem einzigen Haushalt zur Verfügung. Zudem stammt die Mehrheit der Betreuerinnen und Betreuer aus Osteuropa. Sie verlassen also ihre Heimat, um in Deutschland vorübergehend ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Das muss sich für die Betreuungskraft lohnen. Hinzu kommen Kosten für die Sozialversicherungen und gegebenenfalls Vermittlungs- und Beratungsgebühren. Wie setzen sich die Kosten für eine Betreuungskraft konkret zusammen? Und hilft der Staat bei der Finanzierung?

Kosten nach Arbeitsmodell

Die Kosten für die „24-Stunden-Pflege“ können unterschiedlich hoch sein. Der verbleibende Eigenanteil ist immer individuell. Es können daher nur grobe Richtwerte angegeben werden. Denn die Kosten für eine 24-Stunden-Pflege hängen zum einen vom gewählten Arbeitsmodell und der Qualifikation der Betreuungskraft ab, zum anderen von dem Pflegegrad der pflegebedürftigen Person. Es gibt drei Arbeitsmodelle: 1. die Anstellung eines Arbeitnehmers 2. die Anstellung einer selbstständigen Betreuungskraft 3. das Entsendemodell.

Kosten als Arbeitgeber

Wenn Sie eine Betreuungskraft einstellen, haben Sie die steuerlichen Pflichten eines Arbeitgebers. Sie müssen mit Lohnkosten von ca. 2.800 bis 3.000 Euro rechnen. So setzt sich der Betrag zusammen: An Werktagen – dazu zählen auch Samstage – darf Ihre angestellte Betreuungskraft höchstens acht Stunden, also maximal 48 Stunden pro Woche, im Einsatz sein. Sie sind verpflichtet, den Mindestlohn von derzeit 12 Euro pro Stunde zu zahlen (Stand: Mai 2023). Je nach vereinbarter Arbeitszeit liegen die Lohnkosten zwischen 2.000 und 2.500 Euro, sofern Sie nur den Mindestlohn zahlen. Gut qualifizierte Betreuungskräfte verlangen inzwischen mehr als diesen. Hinzu kommen Sozialabgaben für Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung sowie Urlaubsgeld. Denn natürlich hat die Betreuungskraft Anspruch auf Urlaub. Für diese Zeit müssen Sie für eine Vertretung sorgen.

Selbstständige Betreuungskraft

Es gibt Menschen, die ein Gewerbe anmelden und selbstständig als Betreuungskräfte arbeiten. Diese Soloselbstständigen unterliegen nicht dem Mindestlohn. Und Sie müssen keine Sozialabgaben entrichten. Sie als Auftraggeber haben natürlich nicht die gleichen Rechte wie ein Arbeitgeber oder wie beim Entsendemodell. Bei Krankheit, Kündigung oder mangelnder Leistung stehen Sie ohne Ersatz da. Die Kosten für Selbstständige schwanken stark nach Marktlage und Qualifikation. Derzeit liegen sie im Durchschnitt zwischen 2.500 und 3.500 Euro pro Monat.

Kosten beim Entsendemodell

Die gängigste Form ist das sogenannte Entsendemodell. Die Preise liegen zwischen 2.500 bis 3.200 Euro – je nach Qualifikation und deutscher Sprachkenntnis.

So funktioniert das Entsendemodell

Sie schließen einen Vertrag mit einem osteuropäischen Unternehmen ab, das eine Arbeitskraft zu Ihnen entsendet. Sprich: Die Betreuungskraft ist in Polen, Bulgarien, Rumänien oder in einem anderen Land angestellt. Sie erhält den Lohn von dem Unternehmen, das auch die Versicherungsbeiträge zahlt. Die Betreuungskräfte bleiben zwei bis drei Monate im Haushalt und werden dann ausgetauscht, sodass eine kontinuierliche Versorgung sichergestellt ist. Die Suche und Abwicklung übernimmt in der Regel eine deutsche Vermittlungsagentur, die mit Partnern in Osteuropa zusammenarbeitet und über die notwendigen Sprachkenntnisse verfügt. Zu den Lohnkosten und Sozialabgaben des jeweiligen Landes kommen die Reisekosten (ca. 100 Euro) sowie die Vermittlungs- und Betreuungsgebühren. Denn gute Vermittlungsagenturen wie die Brinkmann Pflegevermittlung stehen während der gesamten Betreuungszeit zur Verfügung. Sie sorgen für eine direkte Betreuung oder vermitteln bei Problemen zwischen Betreuer und Pflegebedürftigem.

Staatliche Unterstützung bei der 24-Stunden-Pflege?

Eine häufig gestellte Frage lautet: Übernimmt die Pflegeversicherung die Kosten? Leider nein. Die Pflegeversicherung kommt nicht für die Kosten einer 24-Stunden-Pflege auf. Anerkannte Pflegebedürftige können jedoch das Pflegegeld für die 24-Stunden-Betreuung einsetzen. Im Augenblick variiert die Summe je nach Pflegegrad zwischen 125 und 901 Euro (Stand Mai 2023).

Ab Pflegegrad 2 haben Sie eventuell Anspruch auf Verhinderungspflege, die Sie anrechnen lassen können. In vielen Fällen können Sie auch Leistungen der Kurzzeitpflege in Anspruch nehmen. Steuererleichterungen sind ebenfalls möglich. Durch die Kombination der Maßnahmen lassen sich die Kosten oft um mehr als 1.000 Euro senken. Die Vermittlungsagenturen beraten Sie dazu. Bei nachgewiesener Pflegebedürftigkeit übernimmt unter Umständen das Sozialamt die Kosten.

Kosten für Behandlungspflege beachten

Ein weiterer größerer Posten ist die ambulante Pflege. Denn Betreuungskräfte dürfen in der Regel keine medizinische Versorgung wie Blutdruckmessen oder Verbandswechsel vornehmen. Das geschieht weiterhin durch ambulante Dienste. Mehrere Hundert Euro im Monat können so auf Sie zukommen.

Wohnung, Kosten und Co.

In die Gesamtkalkulation gehören noch kleinere Beträge, die im Alltag anfallen. Je nach Wohnsituation müssen Sie ein Bett, einen Schrank oder neue Bettwäsche anschaffen. Auch wenn Sie dazu nicht verpflichtet sind, sollte die Unterkunft über einen WLAN-Anschluss verfügen. Die Betreuerinnen und Betreuer erwarten dies. Ohne Internetzugang werden Sie es schwerer haben, eine gute Betreuungskraft zu finden. Zudem sollten Sie wissen, dass Betreuungskräfte nicht nur Anspruch auf ein Zimmer haben, sondern auch auf freie Kost, sodass die Ausgaben für Lebensmittel wahrscheinlich steigen werden.

Empfohlene Premium-Services
Das könnte Sie auch interessieren