Qualifizierung der Pflegekräfte : Wie sind die 24-Stunden-Betreuungskräfte qualifiziert?
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Eine 24-Stunden-Betreuungskraft ©Brinkmann Pflegevermittlung GmbH
Bei einer 24-Stunden-Pflege lebt die Betreuungskraft im gleichen Haushalt wie die pflegebedürftige Person und unterstützt sie bei den alltäglichen Aufgaben. Zumeist kommen die Betreuungskräfte aus Osteuropa und haben Erfahrung in der Betreuung älterer Menschen.
Auch wenn eine 24-Stunden-Betreuungskraft nicht zwingend eine medizinische Ausbildung wie einen Abschluss als Krankenschwester oder Altenpfleger:in nachweisen muss, verfügen die 24-Stunden-Betreuungskräfte beispielsweise über fundierte Kenntnisse im Bereich der Grundpflege. Die Betreuungskräfte aus osteuropäischen Ländern, die in Deutschland Senioren und hilfsbedürftige Personen betreuen, erlangen ihre Fähigkeiten oft durch die Betreuung von eigenen Familienmitgliedern sowie Schulungen im Bereich der Grundpflege.
Eine Betreuungskraft, die bereits mehrfach mit an Demenz erkrankten Menschen gearbeitet hat, verfügt beispielsweise über umfassende Kompetenzen im Umgang mit dieser spezifischen Erkrankung. Daher ist es von besonderer Bedeutung, die genauen Anforderungen an die Betreuungskraft zu erfassen, um den individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden.
Auch wenn eine 24-Stunden-Betreuungskraft möglicherweise über eine Ausbildung in Pflege oder Medizin verfügt, wird diese in Deutschland nicht anerkannt. Daher ist es ihnen auch nicht gestattet, Tätigkeiten im Bereich der medizinischen Behandlungspflege auszuführen.
Wie erfolgt die Kommunikation und der Austausch mit einer 24-Stunden-Betreuungskraft ?
Die Sprachkenntnisse sowie die fachlichen und persönlichen Erfahrungen der Betreuungskräfte in der 24-Stunden-Pflege variieren erheblich. Jede Betreuungskraft wird im Rahmen des Bewerbungsprozesses bei potentiellen Arbeitgebern einer Auswahlprüfung unterzogen, die auch die Überprüfung der Sprachkenntnisse umfasst. Dabei werden die Sprachniveaus der Betreuungskräfte nach verschiedenen Einstufungen, entsprechend dem europäischen Sprachreferenzrahmen, unterschieden.
Sprachniveau A1
Anfänger oder Anfängerinnen gehören dem Sprachniveau A1 an. Bei dieser Einstufung sind die Betreuungskräfte dazu in der Lage, einfache Wörter und Sätze zu verstehen und anzuwenden. Beherrschen die Betreuungskräfte das Sprachniveau A1, können sie sich selbst oder andere Personen vorstellen oder anderen Personen einfache Fragen stellen. Die Sprachanfänger können bei dieser Einstufung ebenfalls Fragen beantworten. Eine Unterhaltung mit der 24-Stunden-Betreuungskraft ist bei langsamer und deutlicher Aussprache möglich.
Sprachniveau A2
Das Sprachniveau A2 attestiert den Betreuungskräften grundlegende Kenntnisse in der deutschen Sprache. Demzufolge können die Betreuungskräfte komplette Sätze sowie häufig genutzte Wörter einfach verstehen. Ins Sprachniveau A2 eingestufte Betreuungskräfte können sich in alltäglichen, einfachen Situationen gut verständigen. Außerdem sind die Betreuungskräfte dazu in der Lage, Fakten zu ihrer Herkunft, ihrer Umgebung und Ausbildung zu beschreiben.
Sprachniveau B1
Das Sprachniveau B1 verweist auf fortgeschrittene Sprachkenntnisse der Betreuungskräfte. Bei diesem Kenntnisstand fällt es den Betreuungskräfte in der Regel leicht, die deutsche Sprache zu verstehen.
Beim B1-Niveau ist es dem Betreuungspersonal ebenfalls möglich, sich gut verständlich über vertraute Themen oder persönliche Interessen zu äußern. Erfahrungsgemäß genügt das B1-Sprachniveau, um sich zu eigenen Erfahrungen und Zielen zu äußern. Die Sprachkenntnisse der 24-Stunden-Betreuungskraft sind gut genug, um Erklärungen abzugeben und eigene Standpunkte oder Pläne mit wenigen Worten zu begründen.
Sprachniveau B2
Das Sprachniveau B2 verweist auf selbständige Sprachkenntnisse der 24-Stunden-Betreuungskräfte. Bei dieser Einstufung können pflegebedürftige Personen von ihrem Betreuungspersonal erwarten, dass diese spontan und fließend mündlich kommunizieren können. Die Sprachkenntnisse sind gut genug, um grundlegende Aussagen komplexer Texte zu verstehen. In Spezialgebieten wie dem sozialen oder medizinischen Bereich sind die Betreuungskräfte sogar kompetent genug, um bei Bedarf Fachdiskussionen zu führen. Eine weitere Grundvoraussetzung für das Sprachniveau B2 besteht darin, die eigene Meinung zu einem bestimmten Thema mit Vor- und Nachteilen darzulegen.