Blasenschwäche in den Wechseljahren : Blasenschwäche in den Wechseljahren: So viele Frauen sind betroffen

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Blasenschwäche ist während der Menopause ein natürliches Symptom, von dem Millionen an Frauen betroffen sind. ©karlyukav | Freepik.com

Die Wechseljahre bedeuten für jede Frau eine massive körperliche Umstellung. Über einen längeren Zeitraum hinweg stellt sich der Hormonhaushalt um.

Nach einiger Zeit bleibt die Menstruation komplett aus. Klassische Beschwerden der Wechseljahre sind Schweißausbrüche, Hitzewallungen oder Schlafstörungen. Zudem leiden viele Frauen unter Problemen beim Wasserlassen.

Blasenschwäche in den Wechseljahren gleicht einer Art Tabu-Thema, über das die wenigsten Frauen gern reden. Allerdings sind Betroffene damit längst nicht allein. Die Zahlen sprechen für sich: Laut Schätzungen von Urologen leiden bis zu zwei Drittel aller Frauen in den Wechseljahren an Blasenschwäche. Bei auftretenden Blasenproblemen in der Menopause sollten sich Frauen nicht davor scheuen, sich an versierte Mediziner zu wenden. Zumeist genügen einfache Therapiemaßnahmen, um die Beschwerden zu lindern.

Ursachen einer Blasenschwäche in den Wechseljahren

Eine in den Wechseljahren auftretende Inkontinenz ist in erster Linie der Hormonumstellung geschuldet. Dadurch bedingte physische Auswirkungen beeinflussen die Blase und den Beckenboden negativ.

In den Wechseljahren bildet der Körper deutlich weniger weibliche Hormone wie Gestagen und Östrogen. Die Eierstöcke sind weniger aktiv, da deren Vorrat an Eizellen sinkt. Die Hormonumstellung erfolgt für gewöhnlich im Alter zwischen 47 und 51 Jahren.

Gesundheitliche Effekte auf Harnröhre und Blase

Der gesunkene Östrogenspiegel führt bei betroffenen Frauen anfangs dazu, dass ihr Körper wesentlich sensibler auf im Urin befindliche Reizstoffe reagiert. Diese Reaktion löst oftmals einen erhöhten Harndrang aus.

Darüber hinaus verursacht der geringere Östrogenpegel einen Anstieg des pH-Werts im weiblichen Genitaltrakt sowie eine schlechtere Durchblutung der Schleimhäute. Weil ihre Schleimhäute dadurch weniger elastisch und wesentlich empfindlicher sind, dringen Keime und andere Krankheitserreger leichter in den Körper ein. Dadurch erhöht sich das Risiko, an Blasenentzündungen oder Harnwegsinfektionen zu erkranken. Treten solche Infektionen vermehrt auf, steigt wiederum das Risiko für eine Blasenschwäche.

Einfluss auf die Muskulatur

Zusätzlich beeinflusst der Gestagen- und Östrogenmangel auch die Muskulatur, die für Kontinenz eine ausschlaggebende Rolle spielt. Deshalb ist es in den Wechseljahren zumeist nicht ausgeschlossen, dass die Schließmuskeln, die Beckenbodenmuskulatur sowie das Bindegewebe durch den Hormonmangel stark geschwächt werden. Infolgedessen können sich die Blase und Gebärmutter senken.

Diese Senkung begünstigt die Entstehung einer Blasenschwäche. Indem sich die Harnröhre krümmt, ist der Blasenschließmuskel einer stärkeren Belastung ausgesetzt. Halt der Schließmuskel der erhöhten Belastung nicht mehr stand, droht Inkontinenz. Östrogen ist eine wichtige Komponente, um den Schließdruck am Blasenschließmuskel zu kompensieren. Verursacht ein Östrogenmangel Beeinträchtigungen, tritt vermehrt Urin aus.

Wie gut sind die Heilungschancen bei einer Blasenschwäche in den Wechseljahren?

Auch wenn Blasenschwäche ein typisches Symptom während der Wechseljahre ist, verschwinden die Beschwerden zumeist nicht wieder von allein. Deshalb sollten Sie eine ärztlich verordnete Therapie durchführen, um wirkungsvolle Maßnahmen gegen Inkontinenz einzuleiten.

Weil für Inkontinenz in den Wechseljahren in erster Linie der Mangel an weiblichen Hormonen verantwortlich ist, nehmen Sie zumeist eine Östrogen-Behandlung vor. Nehmen Sie regelmäßig Salben oder Zäpfchen mit Östrogen ein, verbessert sich die Durchblutung der Blase. Dadurch bleibt das Gewebe elastischer.

Den Beckenboden stärkende Sportarten wie Yoga, Schwimmen oder Radfahren fördern die Kontinenz ebenfalls. Ebenso wirkungsvoll sind von Urologen empfohlene Beckenbodenübungen.

Blasenschwäche – Welche vorbeugenden Maßnahmen gibt es?

Möchten Sie einer Blasenschwäche in den Wechseljahren entgegenwirken, lässt sich das Risiko mit einer gezielten Stärkung der Blasen- und Beckenbodenmuskulatur verringern. Ein wichtiger Faktor ist Ihr Lebensstil. Eine Kombination aus genügend Flüssigkeit, regelmäßiger Bewegung sowie einer ausgewogenen Ernährung mit ausreichend Vitaminen und Ballaststoffen ist eine Wohltat für den Körper. Somit wirkt sich dieser Lebensstil auch positiv auf Ihre Blase aus.

Zudem beugen Sie einer drohenden Inkontinenz mit einem gezielten Training der Blase vor. Deshalb ist es wichtig, dass Sie Ihre Blase bei Toilettengängen nicht überlasten oder unterfordern. Das bedeutet in der Praxis für Sie, dass Sie Ihre Blase nicht zu häufig entleeren oder Toilettengänge übermäßig hinauszögern sollten.

Eine zu volle Blase überdehnt die Blasenmuskulatur auf Dauer. Suchen Sie die Toilette zu häufig auf, verursachen bereits geringe Mengen an Urin einen häufigen Harndrang. Aus dem Grund ist es für Sie wichtig, ein gesundes Mittelmaß zu finden. Zusätzlich stärken Sie Ihren Beckenboden mit Gymnastikübungen. Führen Sie die Übungen regelmäßig durch, beugen Sie einer Blasenschwäche effektiv vor.

Inkontinenz bei Frauen: So bewältigen Sie das Problem

Inkontinenz ist ein Thema, das den meisten Frauen unangenehm ist. Doch Sie sind damit nicht allein. Blasenschwäche ist während der Menopause ein natürliches Symptom, von dem Millionen an Frauen betroffen sind. Deshalb müssen Sie sich nicht dafür schämen.

Informieren Sie sich bereits im Vorfeld oder während der Wechseljahre über Blasenschwäche, können Sie aufkommenden Beschwerden effektiv vorbeugen oder diese Probleme lindern. Gehen Sie gegenüber Ihren Mitmenschen offen mit diesem Thema um, teilen Sie Ihre Erfahrungen, um womöglich auch anderen Betroffenen zu helfen.

Zusätzlich sind Inkontinenzprodukte eine diskrete und wirkungsvolle Hilfe, um von einer besseren Lebensqualität zu profitieren. Die Vielfalt an Inkontinenzprodukten reicht von Inkontinenzeinlagen über Vorlagen bis hin zu Windeln. Entsprechende Rezepte erhalten Sie von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, die Ihnen individuell angepasste Therapien empfehlen. Die richtigen Ansprechpartner sind beispielsweise Fachärztinnen und Fachärzte für Urologie oder Gynäkologie.


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