Tipps zur richtigen Hautpflege : Hautpflege bei Inkontinenz: So geht es richtig!

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Die richtige Hautpflege bei Inkontinenz ©insta_photos | adobe.stock.com

Des Menschen größtes Organ – die Haut. Sie schützt uns vor Umwelteinflüssen und hält Wärme und Feuchtigkeit. UV-Strahlen, Kälte, zu viel Feuchtigkeit – das alles belastet unsere Haut. Hautpflege ist daher ein besonders wichtiger Teil der Körperpflege.

Menschen, die von Inkontinenz betroffen sind, haben meist Probleme mit Ihrer Haut, da sie durch Urin und Stuhl stark angegriffen wird. Deshalb ist hier auf eine besondere Hautpflege bei Inkontinenz zu achten, vor allem um Folgeerkrankungen vorzubeugen.

Warum kommt es zu Hautirritationen?

Die Haut besitzt einen leicht sauren Schutzmantel, dessen pH-Wert bei ca. 5,5 liegt. Er besteht aus Mikroorganismen, die die Haut vor Infektionen, Austrocknung und vor krankheitserregenden Bakterien schützen. Dies gilt aber nicht für die Haut in allen Körperbereichen. Im Intimbereich liegt der pH-Wert bei durchschnittlich 4,5 bis 5,5 – also etwas saurer als der Rest der Haut. Hier wird der Raum von Milchsäurebakterien benetzt, sodass der Säuregehalt des Milieus bewahrt wird. Der im Urin enthaltene Harnstoff ist jedoch basisch und zerstört den natürlichen Säureschutzmantel (Hydrolipidfilm) der Haut, weshalb eine besondere Intimpflege zum Erhalt der natürlichen Schutzbarriere notwendig ist. 

pH-Wert der Haut

Der pH-Wert ist ein Maß für den Säuregrad einer wässrigen Lösung auf einer Skala von 0 bis 14. Eine Substanz wird als basisch bezeichnet, wenn ihr pH-Wert über 7 liegt. Liegt der Wert darunter, so wird diese als sauer definiert. Substanzen, die einen Wert von genau 7 aufweisen, gelten als neutral.

Hautpflege bei Inkontinenz im Intimbereich

Die Hautreinigung sowie die Hautpflege bei Inkontinenz sollten mit Produkten erfolgen, die den Intimbereich angemessen pflegen und schützen. Für die tägliche Pflege zu Hause ist das Waschen mit Wasser in Verbindung mit einem speziellen Reinigungsprodukt für die Intimhygiene und -pflege empfehlenswert. Handelsübliche Seifen und Duschgels für den ganzen Körper können den Intimbereich, aufgrund des pH-Wertes von 8 bis 11, austrocknen. Zu häufiges Waschen sollte ebenfalls vermieden werden, da der Säureschutzmantel dauerhaft angegriffen werden könnte.

Als Alternative zum Reinigen mit Wasser bieten sich spezielle Reinigungsschäume an, die ohne Wasser verwendet werden können. Diese sind effizient und ideal geeignet beim Wechsel von Inkontinenzprodukten. Der Reinigungsschaum beseitigt Schmutz, Körpersalze und Körpergerüche und pflegt gleichzeitig die Haut ohne Einsatz von Wasser – aber genauso gut. Zusätzlich hinterlässt er einen Schutzfilm auf der Haut.

Genauso wichtig wie die passenden Produkte zur Reinigung ist die Trocknung der Haut. Reiben Sie die Haut nicht trocken, sondern tupfen Sie und achten Sie darauf, besonders saugfähige wie auch weiche Handtücher verwenden. So wird die Haut sanft getrocknet und wird entlastet.

Feuchtigkeit zur Hautpflege bei Inkontinenz

Nach der Reinigung ist eine Verwendung eines feuchtigkeitsspendenden Pflegeproduktes zur Regeneration unverzichtbar. Dieses schützt die Haut vor Austrocknungen und unterstützt den natürlichen Säureschutzmantel. Empfehlenswert sind hier Wasser-in-Öl-Emulsionen, da sie die Barrierefunktion der Haut durch die Lipidzufuhr stärken und verbessern. Wichtig hierbei: Pflegen Sie ihre Haut, auch im Intimbereich, regelmäßig. Bei Vernachlässigung der Hautpflege bei Inkontinenz können Folgeerkrankungen, wie eine inkontinenzassoziierte-Dermatitis (IAD), entstehen.

Barriere auftragen

Ist Ihre Haut bereits stark durch eine Harn- und/oder Stuhlinkontinenz beansprucht, empfiehlt es sich eine Lotion oder ein Spray zu verwenden, das die gereizte und gerötete Haut beruhigt und eine Schutzbarriere aufträgt. Die aufgetragene Barriere beruhigt und regeneriert, hilft weiteren Irritationen vorzubeugen und bildet eine atmungsaktive Schutzschicht auf der Haut. Zusätzlich verhindert sie die Entstehung und Verbreitung von Bakterien und Pilzen.


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