Stress- bzw. Belastungsinkontinenz : Stressinkontinenz: Was nun?

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Was tun bei Stressinkontinenz ©Prostock-studio | adobe.stock.com

Stressinkontinenz lässt vermuten, dass die Inkontinenz aufgrund von psychischen Stress entsteht. Dem ist nicht so!

Es handelt sich um körperliche Belastung, die den Druck auf die Blase erhöht. Daher wird Stressinkontinenz auch Belastungsinkontinenz genannt. Diese Inkontinenzart ist häufig auf eine schwache Beckenbodenmuskulatur zurückzuführen. So kommt es bei körperlicher Anstrengung,  wie beispielsweise beim Lachen oder Heben schwerer Gegenstände zu unkontrollierten und unfreiwilligem Urinverlust ohne zuvor einen Harndrang verspürt zu haben. Die Stressinkontinenz ist eine der häufigsten Inkontinenzformen, wobei Frauen hiervon häufiger betroffen sind als Männer.

Was sind die Ursachen für Belastungs- bzw. Stressinkontinenz?

Stressinkontinenz tritt auf, wenn die Beckenbodenmuskulatur, die die Harnröhre stütz und der Schließmuskel zur Kontrolle des Urinabgangs schwächer werden.

Sobald sich die Blase mit Urin füllt, dehnt diese sich aus. Trotz Ausdehnung der Blase hält die Muskulatur die Harnröhre normalerweise geschlossen, sodass kein Urinabgang erfolgt.  Ist die Muskulatur aber geschwächt, üben körperliche Anstrengungen, die Bauch- und Beckenmuskulatur beanspruchen, Druck auf die Blase aus und verursachen so unfreiwilligen Urinverlust. Dies geschieht beispielsweise beim Niesen, starken Lachen oder Heben von Lasten.

Beckenbodenmuskulatur und Harnschließmuskel können aufgrund folgender Faktoren an Kraft verlieren:

  • Geburten – Während der Geburt kann es zu Gewebe- oder Nervenschäden kommen, die Beckenbodenmuskeln oder den Schließmuskel schwächen. Die Inkontinenz kann aufgrund dieser Schädigung kurz nach der Entbindung beginnen oder aber auch erst Jahre später auftreten.
  • Prostata-Operation – Die Entfernung der Prostata ist bei Männern die Hauptursache, die zur Belastungsinkontinenz führt. Durch diesen Eingriff kann der Schließmuskel, der die Harnröhre umschließt geschwächt werden.

Weitere Faktoren, die eine Stressinkontinenz verschlimmern können, sind unter anderem:

  • Krankheiten, die chronischen Husten verursachen
  • Übergewicht
  • Rauchen, das häufigen Husten verursachen kann
  • Über viele Jahre hinweg belastende Aktivitäten wie Laufen und Springen

Neben diesen Faktoren gibt es weitere Risikofaktoren, die das Risiko der Entwicklung einer Stressinkontinenz bzw. Belastungsinkontinenz erhöhen. Hierzu zählt das voranschreitende Alter, die Art der Entbindung sowie Operationen im Beckenbereich.

Schon gewusst? Inkontinenzhilfsmittel können Sie als Leistung Ihrer gesetzlichen Krankenkasse erhalten. Hierzu sprechen Sie mit einem Arzt, der Ihnen das entsprechende Produkt rezeptiert. Danach können Sie das Rezept bei einem Versorger Ihrer Wahl, z.B. BUNZL Healthcare, einreichen und werden dort individuell beraten.

Was kann man gegen Stressinkontinenz tun?

Je nach Ursache und Schwere der Harninkontinenz gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Zunächst sollte man folgendes ausprobieren, um die Inkontinenz abzumildern:

  • Beckenbodenmuskelübungen – Spezielle Übungen können die Beckenbodenmuskulatur stärken. Wie bei jeder anderen Art von Sportübungen gilt „Dran bleiben!“, führen Sie die Übungen regelmäßig für mindestens drei Monate durch, um Erfolge zu verzeichnen.
  • Gewichtsreduktion – Wie oben beschrieben begünstigt Übergewicht die Belastungsinkontinenz, daher kann es hilfreich sein im ersten Schritt Körpergewicht zu reduzieren, damit der Beckenboden entlastet wird.
  • Biofeedback – Hierbei werden Drucksensoren oder elektrische Stimulationen eingesetzt, um die richtigen Muskelkontraktionen zu verstärken. Durch optische und akustische Signale können Sie lernen die Kontraktion des Beckenbodens wahrzunehmen und zu beeinflussen.
  • Flüssigkeitszufuhr – Achtung! Schränken Sie Ihre Flüssigkeitszufuhr nicht zu stark ein, sonst kann es zur Dehydrierung kommen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, dieser kann Ihnen empfehlen, wie viel und wann Sie Flüssigkeit zu sich nehmen sollten. Koffeinhaltige, kohlensäurehaltige und alkoholische Getränke können die Blasenfunktion reizen und beeinträchtigen. Daher kann es sinnvoll sein diese zu meiden. Sollten Sie feststellen, dass der Verzicht auf bestimmte Getränke zu einer Verbesserung führt, müssen Sie für sich entscheiden, ob sich diese Änderungen in Ihrer Ernährung lohnt.
  • Gesunde Lebensstiländerungen – Allgemein gilt das ein gesunder Lebensstil das Risiko für Belastungsinkontinenz verringert oder die Symptome verringert werden.

Wie kann ich mit meiner Inkontinenz umgehen?

Ca. 10 Millionen Menschen sind allein in Deutschland von Inkontinenz betroffen, weltweit sogar rund 200 Millionen, deshalb eins vorweg – Stressinkontinenz ist kein Grund sich zu schämen oder sich gar einzuschränken und zu isolieren! Neben den oben genannten Behandlungsmöglichkeiten, die die Inkontinenz abmildern können, gibt es gute Inkontinenzhilfsmittel, mit denen Sie wie gewohnt Ihrem Alltag nachgehen können. Je nach Schweregrad der Inkontinenz gibt es unterschiedliche Produkte, die Sie verwenden können. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, dieser kann Ihnen die benötigten Produkte rezeptieren. Versorger wie BUNZL Healthcare senden Ihnen nach individueller Beratung ein Musterpaket zu, sodass Sie die Produkte zunächst testen können. Oder Sie schauen online auf www.berrycare.de und lassen sich die gewünschten Produkte bequem nach Hause liefern.

Eins ist sicher: Lassen Sie die Inkontinenz nicht ihr Leben bestimmen! Denn mit den richtigen Produkten können Sie Ihre Freiheit sicher und geschützt genießen.


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