: 24-Stunden-Betreuung inzwischen kostengünstiger als Pflegeheim
- -Aktualisiert am
Bild: Pflegehilfe für Senioren
In Deutschland sind immer mehr Menschen auf umfassende Pflege angewiesen. Ein Großteil wird so lange wie möglich von den Angehörigen versorgt.
Doch auch diese stoßen irgendwann an Grenzen und professionelle Unterstützung ist notwendig. Die Entscheidung liegt dann zwischen dem Umzug in ein Seniorenheim oder der sogenannten 24-Stunden-Betreuung zu Hause. Den Ausschlag geben dann häufig die Kosten.
Kosten für 24-Stunden-Betreuung konstant
In vielen Bereichen des Pflegemarktes lassen sich seit Jahren signifikante Preissteigerungen beobachten. Die 24-Stunden-Betreuung ist davon glücklicherweise kaum betroffen. In den vergangenen Jahren haben sich die Preise nur moderat verändert.
Heute kostet eine 24-Stunden-Betreuung im Schnitt ca. 100 bis 150 Euro monatlich mehr als noch vor 5 Jahren. Das liegt vor Allem an der Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns, den eine legale Betreuungskraft in jedem Fall erhalten muss.
Insgesamt kostet eine 24-Stunden-Betreuung rund 1.600 bis 2.500 Euro, wenn alle gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden. Deutlich günstigeren Angeboten sollte grundsätzlich mit Skepsis begegnet werden.
var widget_url = ‚https://widget.pflegehilfe-senioren.de/faz/‘; var source_url = ‚faz.net‘;Eigenanteile bei Seniorenheim steigen seit Jahren
Vollkommen konträr verhält sich die Situation bei den stationären Pflegeeinrichtungen. Zwar werden diese von der Pflegeversicherung deutlich stärker gefördert, dennoch verbleibt immer ein Eigenanteil, der vom Bewohner bzw. der Familie getragen werden muss. Im vergangenen Jahr lag dieser Eigenanteil deutschlandweit bei durchschnittlich ca. 1.800 Euro, wobei es große regionale Unterschiede gibt.
Im direkten Vergleich liegen damit überraschenderweise die Kosten für ein Pflegeheim deutlich über denen einer 24-Stunden-Betreuung.
Gibt es zusätzliche Kosten für eine 24-Stunden-Betreuung?
Wer sich für eine 24-Stunden-Betreuung in den eigenen vier Wänden entscheidet, muss zusätzlich mit zwei Kostenpunkten kalkulieren. Zum einen arbeitet die Pflegekraft bei freier Kost und Logis. Das bedeutet im Alltag, dass Mahlzeiten zusammen eingenommen werden und mindestens ein Gästezimmer als Rückzugsraum vorhanden sein muss.
Außerdem erfolgt im Turnus von 2 bis 3 Monaten jeweils ein Personalwechsel. Hierbei fallen jeweils Reisekosten zwischen 50 und 150 Euro an, je nachdem welche Service-Leistungen dazu gebucht werden. Einige Dienstleister bieten beispielsweise auch einen Transport direkt bis zum Haushalt des Pflegebedürftigen an. Wer bereit ist die Pflegekraft direkt am Bahnhof abzuholen, kann hier sparen.
Viele Anbieter verlangen Vermittlungsgebühr für osteuropäische Pflegekraft
Einige Anbieter verlangen zusätzlich zu den genannten Kosten ein Vermittlungshonorar. Dadurch wird der Kunde an ein Unternehmen gebunden und die Kosten steigen nochmal deutlich an.
Besser ist es auf eine Agentur zu setzen die vollständig auf eine Vermittlungsgebühr verzichtet. Im Falle einer Kündigung entsteht dann kein finanzieller Verlust.
Kosten für 24-Stunden-Betreuung werden teilweise übernommen
Zwar ist es bislang nicht möglich eine 24-Stunden-Betreuung direkt mit der Pflegeversicherung abzurechnen, jedoch kann durch Förderungen und Zuschüsse ein Großteil der Kosten gedeckt werden.
Hat die betreuungsbedürftige Person mindestens Pflegegrad 2 stehen Pflegegeld und Verhinderungspflege zur Verfügung. Die Verhinderungspflege deckt mit bis zu 2.418 Euro jährlich bereits die Kosten für einen ganzen Monat 24-Stunden-Betreuung. Das Pflegegeld liegt je nach Pflegegrad zwischen 316 Euro und 901 Euro monatlich und kann ebenfalls zur Finanzierung verwendet werden.
Zusätzlich lassen sich die Kosten für eine 24-Stunden-Betreuung auch steuerlich absetzen. Die Steuerlast lässt sich so um bis zu 4.000 pro Jahr reduzieren.
Kosten für 24-Stunden-Betreuung über Angebot ermitteln
Eine 24-Stunden-Betreuung ist immer eine personalisierte Dienstleistung und die Preise setzen sich individuell zusammen. Entsprechend lohnt es sich zur Einschätzung der konkreten Kosten ein unverbindliches Angebot einzuholen.