: Osteuropäische Pflegekräfte beliebte Alternative zum Pflegeheim
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Bild: Pflegehilfe für Senioren
Das vertraute Umfeld aufgeben und im Alter nochmal umziehen? Das kommt für die meisten Menschen nicht mehr in Frage. Doch steigt der Pflegebedarf und ein selbstständiges Leben wird immer mehr zur Herausforderung, bleibt häufig nur der Umzug in ein Seniorenheim.
So werden bis 2030 bis zu 400.000 zusätzliche Pflegeplätze benötigt, prognostizieren die Autoren des „Pflegeheim Rating Report 2017“.
Immer häufiger entscheiden sich Familien inzwischen aber auch für Alternative Lösungen. Besonders beliebt ist dabei das Engagement einer Haushalts- und Pflegehilfe aus Osteuropa.
Pflegekräfte aus Osteuropa mittlerweile unverzichtbar
Schätzungen gehen davon aus, dass momentan ca. 300.000 osteuropäische Pflegekräfte in deutschen Privathaushalten arbeiten. Noch immer verfügt die überwältigende Mehrheit über kein legales Arbeitsverhältnis und damit auch über keinerlei soziale Absicherung.
Inzwischen steigt der Anteil der legal arbeitenden Pflegekräfte aus Polen, der Ukraine, Ungarn, Rumänien oder Tschechien jedoch kontinuierlich an.
Ohne dieses Personal würden die Engpässe im deutschen Pflegesystem sich schon heute deutlich stärker zeigen.
var widget_url = ‚https://widget.pflegehilfe-senioren.de/faz/‘; var source_url = ‚faz.net‘;Betreuung durch osteuropäische Pflegekräfte deutlich intensiver
Einer der Hauptgründe für die Beliebtheit von Pflegerinnen und Pflegern aus Osteuropa ist die intensive und individuelle Betreuung. Im Gegensatz zur stationären Versorgung ist eine osteuropäische Pflegekraft ausschließlich für einen bzw. zwei Menschen zuständig.
Für Spaziergänge, Rätsel oder gemeinsame Gespräche bleibt dadurch ausreichend Zeit. Auch können individuelle Wünsche oder Eigenheiten berücksichtigt werden, was in der stationären Pflege nicht möglich ist.
Da die Pflegekraft mit dem Patienten in einem Haushalt lebt ist auch in der Nacht immer Unterstützung zur Stelle, sollte sie benötigt werden. Aufgrund dieser dauerhaften Anwesenheit spricht man auch von einer sogenannten 24-Stunden-Pflege. Darunter ist jedoch keinesfalls eine Arbeitszeit rund um die Uhr zu verstehen. Eine osteuropäische Pflegekraft arbeitet im Schnitt 40 bis 48 Stunden pro Woche während eines Einsatzes in Deutschland. Die restliche Zeit befindet sie sich in Bereitschaft oder nimmt Freizeit.
Großteil der Pflegekräfte noch immer aus Polen
Auch wenn seit einigen Jahren der Anteil an Pflegekräften aus der Ukraine, Tschechien, Rumänien oder Ungarn stark zunimmt, stellen Polinnen und Polen noch immer die große Mehrheit unter den 24-Stunden-Pflegekräften.
Das liegt zum einen an der geringen Distanz zu Deutschland, aber auch an der kulturellen Nähe. Hinzukommt, dass in Polen überdurchschnittlich viele Menschen auch Deutsch sprechen.
Um in Deutschland arbeiten zu können sind osteuropäische Pflegekräfte in Ihren Heimatländern sozialversicherungspflichtig beschäftigt und werden für die Seniorenbetreuung entsandt. Die Sozialabgaben werden dann im Heimatland entrichtet. Dafür erhält die Pflegekraft eine Bescheinigung, das sogenannte A1-Formular. Vorsicht ist geboten, wenn ein solches Formular nicht vorliegt.
Agenturen vermitteln Pflegekräfte aus Osteuropa
Bevor eine häusliche Pflegekraft gesucht wird, sollten die Art der Anstellung geklärt sein.
Grundsätzlich ist es sowohl möglich eine Pflegekraft direkt anzustellen, mit allen Pflichten und Risiken eines Arbeitgebers, als auch die Beauftragung einer Agentur. Da die wenigsten Menschen sich in Personalwesen und Lohnbuchhaltung auskennen, ist in der Regel die Entscheidung für eine Agentur die beste Lösung.
Bei der Auswahl eines seriösen Anbieters sollte man auf einige Indizien achten. Verfügt der Anbieter über viele positive Bewertungen oder ist beispielsweiße durch den „Deutschen Seniorenlotsen“ zertifiziert, sind das grundsätzlich positive Zeichen.
Die Kosten für eine legale Pflegekraft aus Osteuropa liegen dann bei ca. 1.600 bis 2.500 Euro.